Saarbrücken – Gesundheitsminister Georg Weisweiler und die Kassenärztliche Vereinigung Saarland raten, sich auch in diesem Jahr frühzeitig gegen die saisonale Influenza (Virus-Grippe) impfen zu lassen.
Die Virusgrippe (Influenza) ist die Infektionskrankheit, an der in Deutschland die meisten Menschen sterben. Die deutschen Gesundheitsbehörden warnen davor, Grippeviren zu unterschätzen. In der vergangenen Saison ist die Schweinegrippe sehr mild verlaufen, dennoch sind Grippeviren nicht berechenbar. Das Ministerium für Gesundheit und Verbraucherschutz und die Kassenärztliche Vereinigung Saarland raten daher dringend, sich auch in dieser Saison gegen die Virusgrippe impfen zu lassen.
Gefährdet sind insbesondere ältere Menschen über sechzig Jahre und solche, die chronische Lungen-, Herz-Kreislauf-, Nierenkrankheiten oder Diabetes haben. Dem Risiko einer Ansteckung sind insbesondere auch Personen in Berufsgruppen ausgesetzt, die häufig Kontakt zu anderen Menschen haben, zum Beispiel Altenpflegerinnen, Busfahrer, Bankangestellte oder Kindergärtnerinnen. Es ist bedenklich, dass sich immer noch zu wenige Menschen aus solchen Risikogruppen gegen Influenza impfen lassen, so Wolfgang Meunier, stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes der Kassenärztlichen Vereinigung Saarland. Zwar war die Impfquote im Saarland in 2009 in Vergleich zu 2008 um 15% höher, dennoch sind Impfquoten von insgesamt etwa 15% der Bevölkerung in der letzten Saison nicht ausreichend.
Eine frühzeitige Impfung bietet den sichersten Schutz vor der jährlichen Grippewelle im Winter. Innerhalb von zwei Wochen ist der Impfschutz voll ausgeprägt. In der kalten Jahreszeit schließt oftmals eine Erkältung eine Grippeimpfung aus, weshalb man die Grippeimpfung unbedingt vorher vornehmen lassen sollte, am besten also im September oder Oktober, so der saarländische Gesundheitsminister Georg Weisweiler.
Nach den Empfehlungen der STIKO (Ständige Impfkommission des Robert Koch-Instituts) sollten sich jetzt auch Menschen impfen lassen, die bereits gegen die Schweinegrippe geimpft sind. Erstmals wird nun auch Schwangeren geraten, sich gegen Grippe impfen zu lassen.
Die Grippeviren verändern sich ständig. Die Impfstoffe werden deshalb jedes Jahr aufgrund von Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) neu hergestellt. Der Impfstoff wird immer wieder neu den sich ständig ändernden Eigenschaften der Grippeviren angepasst. Daher muss die Impfung jährlich wiederholt werden. Sie ist im Allgemeinen gut verträglich und verursacht nur in seltenen Fällen Nebenwirkungen. Diese sind zu vernachlässigen im Vergleich zu den oft tödlichen Komplikationen der Erkrankung, so Meunier weiter.
Gesundheitsminister Weisweiler selbst ging mit gutem Beispiel voran. Er erhielt seine Grippeimpfung am 27.09.2010 von Wolfgang Meunier.
Was ist Grippe oder Influenza?
Die Influenza, auch Virusgrippe genannt, ist eine durch Viren der Gattung Influenzavirus ausgelöste Infektionskrankheit. Das Virus wird von Mensch zu Mensch übertragen, zum Beispiel durch Husten oder Niesen und befällt dann die Atemwege. Besonders bei älteren Menschen, Menschen mit einer Vorerkrankung (z.B. Asthma, Diabetes oder einer anderen Grunderkrankung) und immunschwachen Menschen kann die Erkrankung zu Komplikationen wie Lungenentzündung führen, in seltenen Fällen sogar zum Tod.
In den vergangenen Jahren erkrankten in Deutschland pro Saison etwa vier bis fünf Millionen Menschen an einer Virusgrippe, jährlich sterben in Deutschland bis zu 20.000 an ihren Folgen.