München – “Eindringling aus Nordamerika löst Asthma und Kontakt-Allergien aus”
Die Allergie auslösende Ambrosia-Pflanze breitet sich auch in Bayern weiter aus. Eindämmungs- und Bekämpfungsmaßnahmen werden daher noch vor Beginn der diesjährigen Blühperiode durchgeführt. Dies berichteten Experten des bayerischen Gesundheitsministeriums heute in München dem Gesundheits- und Umweltausschuss des bayerischen Landtags. Bayern will das Problem möglichst im Keim ersticken, mindestens aber klein halten. Wie viele Menschen bereits in Bayern allergisch auf Ambrosia reagieren, wird derzeit im Auftrag des Gesundheitsministeriums durch ein Forschungsprojekt an der LMU München untersucht. Es gilt die bisher aufgedeckten Einschleppungs- und Verbreitungswege abzuschneiden: Dazu zählt mit Ambrosia-Samen verunreinigtes Vogelfutter, die zweckfremde Verwendung von Futtermitteln als Saatgut sowie die Verfrachtung von kontaminiertem Erdmaterial. Frühzeitige und konsequente Bekämpfungs- bzw. Eindämmungsmaßnahmen sind unabdingbar, um den Vormarsch des Eindringlings aus den Nachbarländern aufzuhalten.
Ambrosia (Beifußblättriges Traubenkraut, engl. Ragweed) wurde vor über 150 Jahren aus Nordamerika nach Europa eingeschleppt. Ihr Verbreitungsgrad in Europa ist sehr unterschiedlich. Während etwa Frankreich, Ungarn und die Schweiz intensiv betroffen sind, gab es in Deutschland bis vor kurzem nur wenige Vorkommen. In Bayern ist Ambrosia bisher noch nicht sehr weit verbreitet, sondern bildet nur vereinzelte Bestände, unter anderem entlang einzelner Autobahnabschnitte. Die Pollen des bis zu 2 Meter hoch wachsenden Krautes haben ein erhebliches allergisches Potential: Eine Berührung löst bei vielen Menschen starken Juckreiz und Hautrötung aus; die Pollen verursachen auch vermehrt Asthma. Zudem blüht Ambrosia erst, nachdem die meisten anderen Allergie auslösenden Pflanzen bereits verblüht sind; dadurch verlängert sich die Beschwerdezeit der Allergiker um mehrere Wochen. Bei einer weiteren Ausbreitung könnte Ambrosia auch in Bayern zu einem bedeutsamen gesundheitlichen Faktor werden. Daher sind schon für dieses Jahr Eindämmungsmaßnahmen geplant. Da Ambrosia einjährig ist, muss das oberste Ziel die Verhinderung der Samenproduktion sein, um das Fortbestehen oder die Vergrößerung der Bestände zu verhindern. Wesentlich für den Erfolg ist, möglichst viele Pflanzen zu entfernen und dadurch die Samenbildung zu verhindern. Die lange Lebensfähigkeit der Samen im Boden erfordert es, auch in den Folgejahren die Fundstellen auf ein weiteres Auftreten der Pflanzen hin zu beobachten. Da in vier von fünf Fällen Ambrosia in Hausgärten gefunden wird, ist die Mithilfe jedes Einzelnen gefragt: 1) Vogelfutter kann mit Ambrosia-Samen verunreinigt sein. Deshalb sollte die Futterstelle nach jungen Trieben abgesucht werden. 2) Blühende Pflanzen nur mit Handschuhen und Mundschutz ausreißen und in einer Plastiktüte in den Hausmüll geben. Allergiker sollten diese Arbeiten nicht selbst durchführen. 3) Ausreißen der Pflanze mit Wurzel vor der Samenreife ist die sicherste Methode. Größere Ambrosia-Bestände, z. B. im öffentlichen Grün, an das zuständige Landratsamt melden. Mehr über Ambrosia und mit deren Umgang unter http://www.lgl.bayern.de – Stichwort Ambrosia.