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Gesundheitsministerin Ross-Luttmann: „Wir wappnen uns für Ernstfälle“

Neues Niedersächsisches Zentrum für Gesundheits- und Infektionsschutz (ZGI)

Hannover – 19.September 2007

Niedersachsens Gesundheitsministerin Mechthild Ross-Luttmann und Dr. Matthias Pulz, Präsident des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes, haben heute das neue Niedersächsische Zentrum für Gesundheits- und Infektionsschutz (ZGI) im Niedersächsischen Landesgesundheitsamt (NLGA) vorgestellt. “Damit verfügen wir in Niedersachsen über eine zentrale medizinische Beratungsstelle für gesundheitliche Krisensituationen. Das ist ein bislang unter den Bundesländern einzigartiges Projekt”, so Ross-Luttmann.

Erfahrungen aus Großschadensereignissen der jüngeren Zeit hätten einen erweiterten Handlungsbedarf bei biologischen und chemischen Risiken deutlich gemacht. Ross-Luttmann: “Besonders am Herzen lag mir, dass unser ZGI rund um die Uhr erreichbar ist. Für die ständige Rufbereitschaft stellen wir deshalb jährlich 44.000,- Euro aus dem Landeshaushalt zur Verfügung. Das ist gut angelegtes Geld für die Sicherheit der Menschen in Niedersachsen. Das ZGI trägt dazu bei, uns in Niedersachsen für Ernstfälle zu wappnen.”

Das ZGI verfolgt einen interdisziplinären Ansatz: Im Team sind die Qualifikationen Infektions- und Umweltepidemiologie, medizinische Mikrobiologie (mit Schwerpunkt mikrobiologischer Laboratoriumsdiagnostik), Umweltanalytik und ökologische Chemie, Toxikologie sowie Umweltmedizin vereint.

Zu den Kernaufgaben des ZGI zählt:

– die fachliche Unterstützung beim Management von (Verdachts-) Fällen lebensbedrohlicher, hochinfektiöser Krankheiten im Rahmen des Infektions- und Pockenalarmplans – eine Task Force aufsuchende Infektiologie, z.B. bei epidemischen, insbesondere überregionalem Auftreten schwerer Infektionen – das Beraten und die Koordinierung in gesundheitlichen Krisensituationen bei Großschadens- und Katastrophenfällen – das Bewerten eines toxikologischen Risikos in chemischen Schadenslagen – die Beratung beim Management von biologischen und chemischen Bedrohungen mit terroristischem Hintergrund – die Mitarbeit an der Entwicklung und Fortschreibung von Infektions- und anderen Alarmplänen – die Risiko-Kommunikation und Bereitstellung von Fachinformation für andere Behörden

Weitere, dauernde Aufgaben des ZGI im Sinne des vorsorgenden, planenden Risikomanagements sind: – die ständige Weiterentwicklung der fachlichen Expertise auf aktueller wissenschaftlicher Basis – die Kooperation mit anderen Institutionen des Infektions- und Katastrophenschutzes des Landes und auf Ebene des Bundes – die Vernetzung mit den etablierten und neuen Strukturen der nichtpolizeilichen/ polizeilichen Gefahrenabwehr und des medizinischen Katastrophenschutzes in Niedersachsen und – die kontinuierliche Risikowahrnehmung und -bewertung.

Die Bürgerinnen und Bürger können leicht verständliche, professionelle Informationen erhalten. “Es ist entscheidend, dass die Menschen eine Anlaufstelle für ihre Fragen haben. Wir wollen diagnostische Sicherheit bei den relevanten Erregern gewährleisten, sachgerechte, wissenschaftlich fundierte Beratung bieten und eine Versachlichung emotional überlagerter Themen erreichen. Außerdem können wir vorsorgliche Maßnahmen bereits bei begründetem Verdacht auf eine Krisensituation empfehlen und eine rasche Deeskalierung für den Fall herbeiführen, dass sich Verdachtsmomente nicht bestätigen”, erklärte Dr. Matthias Pulz, Präsident des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes. Das ZGI unterstützt in akuten Großschadens- und Katastrophenfällen die medizinische Gefahrenabwehr des Öffentlichen Gesundheitsdienstes und anderer Landesbehörden einschließlich der niedersächsischen Polizeidirektionen.

http://www.nlga.niedersachsen.de; zgi@nlga.niedersachsen.de