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Gesundheitsministerin Ross-Luttmann: “Niedersachsen ist gewappnet”

Influenza A/H1N1

Hannover – Angesichts der aktuellen Entwicklung bei Influenza A/H1N1 (auch “Neue Grippe” oder “Schweinegrippe” genannt) hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die höchste Pandemiestufe (Phase 6) ausgerufen. Zuvor galt seit 29.4.2009 die Phase 5, da eine solche Übertragung in mindestens zwei Staaten der WHO-Region Amerika aufgetreten war. Mit der Höherstufung bildet die Weltgesundheitsorganisation die Situation der vergangenen Tage und Wochen ab, in denen immer mehr Staaten Erkrankungsfälle bestätigt haben, und sich auch in der WHO-Region Western Pacific Region (insbesondere in Australien) zunehmend Menschen vor Ort angesteckt haben. Dazu erklärt Niedersachsens Gesundheitsministerin Mechthild Ross-Luttmann:

“Wir haben seit einiger Zeit damit gerechnet, dass die WHO die Phase 6, also den Pandemiefall, ausrufen würde. Global gesehen sind dafür die Bedingungen erfüllt. Definitionsgemäß müssen in mindestens zwei unterschiedlichen WHO-Regionen fortgesetzte Übertragungen des Virus von Mensch zu Mensch vorkommen. Nach der Bewertung der WHO ist diese Definition jetzt erfüllt. Aus Sicht Niedersachsens und des Bundes handelt es sich um eine formale Ausrufung. Faktisch ändert sich bei uns nichts mit der Ausrufung der Phase 6. Auch wenn in Niedersachsen mit weiteren Erkrankungen gerechnet werden muss, entspricht das Infektionsgeschehen in Deutschland und damit auch in Niedersachsen nicht dem einer Pandemie. Alle Maßnahmen, die bereits in den vorhergehenden Phasen ergriffen wurden, werden weitergeführt. Wir sind in Niedersachsen auf diese Situation gut vorbereitet. Grundlage ist der Nationale Pandemieplan, der in den letzten Jahren in allen Details gemeinsam von Bund und Ländern ausgearbeitet wurde. Sollte sich das Infektionsgeschehen in Niedersachsen verändern, so werden wir die dann notwendigen Maßnahmen schnell ergreifen. Wir dürfen in unserer Wachsamkeit nicht nachlassen. Es gilt, vor allem Infektionen schnell zu erkennen. Niedersachsen ist mit einem Pandemie-Plan auf den Notfall vorbereitet. Für Panik besteht kein Anlass. Wir sind mit der erhöhten Medikamentennotfallreserve und weiteren Maßnahmen wie zum Beispiel der 24-Stunden-Laborbereitschaft im Landesgesundheitsamt gut gewappnet.”

Der von Bund und Ländern getragene Nationale Pandemieplan enthält Maßnahmen, Aufgaben und Handlungsempfehlungen und erläutert die wissenschaftlichen Zusammenhänge der Pandemieplanung. Auch Empfehlungen für persönliche Hygienemaßnahmen wie Händewaschen sind Bestandteil des Plans. Die Bundesländer haben landesspezifische Pläne, auch Kommunen und Kliniken haben Pandemiepläne. Mit dem Ausrufen der Phase 6 gibt es keinen Automatismus bei den Aktivitäten. Die bereits etablierten Maßnahmen und Krisenreaktionsstrukturen werden fortgeführt, bei Bedarf intensiviert und an neue Situationen angepasst. Erkrankte können mit modernen antiviralen Medikamenten behandelt werden. In Deutschland haben sich Impfstoffhersteller verpflichtet, eine frühestmögliche Bereitstellung eines Impfstoffes zu gewährleisten. Die Vorarbeiten für eine Produktion eines Impfstoffs laufen. Nach Einschätzung des Paul-Ehrlich-Instituts, des Bundesamts für Sera und Impfstoffe, würden voraussichtlich drei Monate nach Produktionsbeginn die ersten Impfstoffdosen vorliegen.

Bisher konnte insbesondere durch die präventiven Maßnahmen des Öffentlichen Gesundheitsdienstes eine Ausbreitung eingeschleppter Fälle meist verhindert werden. Dazu gehört insbesondere die rechtzeitige Erkennung von Fällen mit nachfolgender Therapie und Isolation sowie die Absonderung und gegebenenfalls Frühtherapie von Kontaktpersonen. Die Krankheitsverläufe in Deutschland waren bislang in der Regel milde, aber bei einer größeren Verbreitung muss auch hierzulande mit schweren Verläufen gerechnet werden. Bei den jährlichen Grippewellen sterben in Deutschland im Durchschnitt 8.000 bis 11.000 Menschen. Angesichts der aus betroffenen Staaten eingeschleppten Infektionen und den inzwischen auch vor Ort (“autochthon”) aufgetretenen Infektionen steigt die Bedeutung der persönlichen Hygienemaßnahmen, insbesondere bei Kontakt zu Reiserückkehrern und bei vielen Kontakten zu anderen, etwa in Schulen. Influenzaviren werden vor allem durch Tröpfcheninfektion übertragen. Insbesondere beim Niesen oder Husten können Erreger auch auf die Hände gelangen und darüber weiterverbreitet werden. Daher wird insbesondere häufiges Händewaschen empfohlen und das Husten in den Ärmel statt in die Hand.

Weitere Informationen finden Sie im Internet: http://www.nlga.niedersachsen.de http://www.bmg.bund.de http://www.rki.de http://www.wir-gegen-viren.de http://www.pei.de