Hannover – Die ärztliche Versorgung auf dem Land wird immer mehr zur Herausforderung. In einigen Regionen Niedersachsens ist die Zahl der Ärzte gering, viele Patienten sind hilfsbedürftig, die Entfernungen groß. “Menschen müssen auch in ländlicher Umgebung wohnortnah zu Hause versorgt werden können”, sagte Niedersachsens Sozial- und Gesundheitsministerin Mechthild Ross-Luttmann. Sie sprach sich beim Runden Tisch zur Stärkung der hausärztlichen Versorgung dafür aus, das Projekt MoNi (Modell Niedersachsen) der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachen (KVN) in einer Modellregion mit Unterstützung von Krankenkassen zu erproben. ” MoNi” basiert darauf, dass qualifizierte Medizinische Fachangestellte vor allem Hausärzte bei medizinischen und administrativen Tätigkeiten entlasten.
Eberhard Gramsch, Vorsitzender der KVN, hofft, dass sich Krankenkassen kurzfristig an dem Modellversuch beteiligen und damit zur besseren Versorgung der Patientinnen und Patienten auf dem Land beitragen.
Entlasten können Medizinische Fachangestellte Ärzte zum Beispiel bei Hausbesuchen. Der behandelnde Arzt gibt seinen medizinischen Fachangestellten konkrete Vorgaben mit auf den Weg. So können sie Verbände anlegen und wechseln, Blutdruck- und Blutzucker messen oder Medikamente nach ärztlicher Verordnung verabreichen. Patientinnen und Patienten werden auf diese Weise umfassend versorgt, ohne dass Ärzte unter ständigem Zeitdruck zu Hausbesuchen unterwegs sein müssen. Für Hausärzte steigt damit der Anreiz, sich in unterversorgten oder von Unterversorgung bedrohten ländlichen Gebieten in Niedersachsen niederzulassen. Niedersachsens Sozial- und Gesundheitsministerin sprach sich angesichts des in Zukunft drohenden Hausärztemangels im ländlichen Raum Niedersachsens für eine sinnvolle Arbeitsteilung zwischen Hausärzten und anderen Gesundheitsberufen aus. “Wenn die Allgemeinmedizin im Studium und den Praktika nur annähernd den Stellenwert hätte, den sie später in der Versorgung besitzt, hätten wir erheblich weniger Sorgen”, betonte Ross-Luttmann anlässlich der Übergabe des “MoNi”-Berichts durch die KVN.