Stuttgart – Der Diabetes mellitus ist eine der häufigsten Stoffwechselerkrankungen in den westlichen Industrienationen, stellte Gesundheitsministerin Dr. Monika Stolz am Freitag (12.11.) fest. Knapp 50 Millionen Diabetiker leben schätzungsweise in Europa. Leider müssen wir davon ausgehen, dass die Zahl der Erkrankten noch zunehmen wird. Das gilt auch für Baden-Württemberg, so die Ministerin anlässlich des Welt-Diabetestages. Da wir alle älter werden, müssen wir damit rechnen, dass die Diabeteshäufigkeit in den nächsten Jahren weiter steigt. Deswegen müssen wir die Prävention und Gesundheitsförderung weiter stärken, betonte Stolz.
Ein Blick auf die Ursachen von Diabetes zeige, dass neben genetischen Veranlagungen vor allem auch Bewegungsmangel, unausgewogene Ernährung und Übergewicht eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von Diabetes spielen. Der Typ II Diabetes ist mit über 90 Prozent die häufigste Form der Zuckerkrankheit. Übergewicht gilt als eine der Hauptursachen für diesen Erkrankungstyp. Das zeigt, so die Ministerin, dass eine konsequente Änderung der Lebens- und Ernährungsgewohnheiten die Chance bietet, die Entwicklung eines Diabetes und seiner Folgen zu verhindern oder zumindest zeitlich zu verzögern.
Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass 80 Prozent der Herzerkrankungen, Schlaganfälle und Erkrankungen an Typ II Diabetes vermieden werden könnten, wenn es gelingt, die Hauptrisikofaktoren, wie beispielsweise Rauchen, übermäßigen Alkoholkonsum, Übergewicht und Bewegungsmangel, positiv zu beeinflussen. Wichtig ist aber auch, so die Ministerin weiter, Diabetes bei den Menschen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Denn nur so lassen sich Schädigungen an Nerven, des Herz-Kreislauf-Systems, der Augen und der Nieren vorbeugen. Dabei hilft der Flyer Gesundheitscheck Diabetes Findrisk. Der Flyer steht im Rahmen der Gesundheitsstrategie Baden-Württemberg unter http://www.aktivfuergesundheit-bw.de zur Verfügung und ist in neun Sprachen abrufbar.
Die Zusammenhänge zur Entstehung von chronischen Erkrankungen greift die Gesundheitsstrategie Baden-Württemberg auf und beschreibt den Rahmen einer gesundheitsfördernden Gesamtpolitik. Mit der Gesundheitsstrategie Baden-Württemberg setzen wir verstärkt auf Prävention und Gesundheitsförderung, erläuterte Stolz. Nur wenn es uns gelingt, früh und ganzheitlich anzusetzen, können wir nachhaltig Erfolg haben, so die Ministerin mit Blick auf die steigende Anzahl der an Diabetes erkrankten Kinder.
Diabetes kann man in seiner Entstehung vorbeugen, stellte Stolz fest, aber auch im Falle einer Erkrankung positiv beeinflussen, um Folgeerkrankungen zu vermeiden. Diese Erkenntnis sollte jeden Einzelnen und alle am Gesundheitswesen Beteiligten motivieren, sich zu engagieren, um persönliches Leid, aber auch Kosten zu verringern.