Stuttgart – “Die rasanten medizinischen Entwicklungen wie auch die gesellschaftlichen Veränderungen erfordern von den Aids-Hilfen eine stetige Weiterentwicklung ihrer Arbeit und eine zunehmende Differenzierung der Angebote, die sie für von HIV und Aids betroffene Menschen vorhalten. Die Aids-Hilfen haben sich diesen Herausforderungen gestellt”, sagte Gesundheitsministerin Dr. Monika Stolz am 5. Mai 2011 in Stuttgart. Ein wesentliches Arbeitsfeld der Aids-Hilfen sei es, betroffene Menschen durch eine engagierte Begleitung und Beratung darin zu unterstützen, mit ihrer HIV-Infektion leben zu lernen. Auch der Schutz vor HIV hat nach wie vor höchsten Stellenwert, denn eine HIV-Infektion ist nach wie vor nicht heilbar. Die Aids-Hilfen klären hierzu in vielen Veranstaltungen und Kampagnen auf und tragen so dazu bei, dass das Bewusstsein über mögliche Ansteckungsgefahren in der Bevölkerung präsent ist. Auch das mit Landesmitteln geförderte Projekt Gentle Man werde vor Ort von den Aids-Hilfen umgesetzt.
Seit Ende der 90er Jahren hat sich durch den medizinischen Fortschritt die Lebenserwartung von Menschen mit HIV erheblich verlängert. Inzwischen profitieren Menschen, deren Immunschwäche noch nicht sehr weit fortgeschritten ist, erheblich von den Behandlungsmöglichkeiten. Sie können weiter am gesellschaftlichen Leben teilhaben, zunehmend wieder ins Erwerbsleben einsteigen und so selbst zu ihrer Existenzsicherung beitragen.
Die Aids-Hilfen sind – initiiert von den unterschiedlichsten Gruppen – in den 1980er Jahren in verschiedenen Städten in Baden-Württemberg entstanden. Hauptanliegen war damals die Prävention sowie die Begleitung von infizierten und an Aids erkrankten Menschen – in den Anfangsjahren häufig eine Begleitung bis zum Tod. Inzwischen geht es erfreulicherweise zunehmend um Lebensbegleitung bis hin zu Fragen der Alterssicherung, die geklärt werden müssen. Der Beratungsbedarf hat sich somit inhaltlich verändert und die steigende Nachfrage nach Beratung und Betreuung bedingt strukturelle Änderungen im Angebot der AIDS-Hilfen. Zunehmend bedarf es besonderer Qualifikation der Mitarbeitenden.
Derzeit feiern die meisten der 12 Aids-Hilfen in Baden-Württemberg im Abstand von wenigen Monaten ihr 25-jähriges Bestehen. Dies nehmen die Vereine zum Anlass, das Erreichte zu feiern, einen Blick in die Zukunft zu wagen und auch den bereits zurückgelegten, nicht immer leichten Weg zu erinnern. Ich gratuliere den Aids-Hilfen zu ihrem 25-jährigen Jubiläum und bedanke mich bei allen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Für die Zukunft wünsche ich den Vereinen alles Gute, schließt die Ministerin.
Das Land Baden-Württemberg fördert die Aids-Hilfevereine mit jährlich rund 450.000 Euro.