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Gesundheitsministerin Christine Lieberknecht (CDU): “Reisezeit ist Impfzeit“

Thüringer Impfkampagne „Alle(s) geimpft“ endet am 31. Mai

Erfurt – Unter starker Beteiligung der Ärzteschaft der Apotheken, der Schulen, der Gesundheitsämter und vieler Institutionen läuft noch bis zum 31. Mai die thüringenweite Impfaktion “Alle(s) geimpft?”. Gesundheitsministerin Christine Lieberknecht: “Besonders bei Fernreisen sollte dabei der Impfschutz nicht vergessen werden. Lassen Sie Ihren aktuellen Impfstand überprüfen und einen Impfplan, der auf die Reise individuell abgestimmt ist, erstellen.”

Im letzten Jahr kehrten 122 Thüringer erkrankt aus dem Ausland zurück. Neben dem eigenen Leid stellen Erkrankte oft auch eine potentielle Infektionsquelle für ihre Mitmenschen dar.

Doch nicht allein bei Fernzielen sollte man sich über das Impfen Gedanken machen. “Im Prinzip sind für alle Länder Impfungen nötig”, sagte Ministerin Christine Lieberknecht. “Auch wer hier bleibt, sollte einen gewissen Impfschutz haben.” Für Erwachsene umfasst dieser Tetanus, Diphterie und Kinderlähmung. In den Landkreisen Hildburghausen, Saale-Orla-Kreis und Saale-Holzland-Kreis komme die Impfung gegen Früh-Sommer-Meningo-Encephalitis (FSME) dazu, da diese Landkreise als Risikogebiete für die durch Zecken übertragene Krankheit ausgewiesen wurden. Aber auch für Österreich, Osteuropa und einige Gebiete in Skandinavien ist diese Impfung sinnvoll.

Darüber hinaus gibt das Thüringer Gesundheitsministerium die folgenden Empfehlungen:

Auch bei kleinen Kindern auf die richtige Vorsorge achten

Besondere Gefahr besteht bei Kindern: Nach Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) sollen Säuglinge, Kinder und Jugendliche gegen Tetanus (Wundstarrkrampf), Diphtherie, Pertussis (Keuchhusten), Haemophilus influenzae b, Poliomyelitis (Kinderlähmung) und Hepatitis B (ansteckende Gelbsucht) geimpft werden. Ab dem 2. Lebensjahr sind Impfungen gegen Mumps-Masern-Röteln, Varizellen (Windpocken) und spezielle Reiseimpfungen möglich. Alle Impfungen des Kindes- und Jugendalters sollten daher entsprechend dem Impfkalender vor einer Reise abgeschlossen bzw. vervollständigt sein.

Darüber hinaus gibt das Thüringer Gesundheitsministerium Ratsuchenden vor allem folgende Informationen und Empfehlungen mit auf den Weg:

Hepatitis A

Besonders sinnvoll schon bei Reisen in den mediterranen Raum wie zum Beispiel nach Südfrankreich, Süditalien, Spanien, der Türkei und Osteuropas sowie für viele Länder Afrikas, Asiens sowie Mittel- und Südamerika. Die Übertragung erfolgt über verschmutztes Trinkwasser, Eiswürfel und kontaminierte, unzureichend erhitzte Lebensmittel z. B. Salate Muscheln, Eis. Eine Infektion kann völlig unbemerkt verlaufen, vor allem bei Kindern im Vorschulalter. Aber auch schwere Infektionen besonders bei Erwachsenen sind möglich, die zu einer heftigen Leberentzündung führen. Bis spätestens 14 Tage vor der Abreise ist eine Impfdosis notwendig. Nach zweimaliger Impfung besteht Schutz für mindestens 10 Jahre.

Hepatitis B

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums gibt es praktisch kein Land, das Hepatitis B frei ist. Unterschiede liegen jedoch in der Rate der chronisch infizierten Menschen, besonders hoch ist diese in Afrika und bestimmten Ländern Asiens. Hepatitis B ist eine Leberentzündung, mit der man sich auf demselben Weg wie mit HIV infizieren kann, durch Blut und Sexualkontakte, allerdings sehr viel leichter. Eine akute Infektion ist üblicherweise nicht spürbar, oft wird erst nach vielen Jahren festgestellt, dass die Leber schweren Schaden genommen hat. Die einzelne Impfdosis muss drei Mal verabreicht werden. Schutz besteht anschließend für 10 Jahre. Es gibt auch einen Kombi-Impfstoff für Hepatitis A und B.

Meningokokken-Infektionen – Besondere Gefahr bei Kleinkindern und Jugendlichen

Neben den Impfungen wie bei Erwachsenen spielt bei Kindern und Jugendlichen der Schutz gegen Meningokokkenmeningitis (bakterielle Hirnhautentzündung) eine wichtige Rolle – und das auch bei Reisen in eher als unbedenklich geltende Länder wie Belgien, England, Irland und Niederlande sowie die Schweiz, Slowakei und Spanien. Hierfür gibt es einen speziellen Impfstoff gegen Meningokokkenmeningitis der Serogruppe C. Vor allem vor Langzeitaufenthalten von Schülern und Studenten in Ländern mit allgemeiner Impfempfehlung ist diese Impfung sinnvoll.

Für Reisende in bestimmte Regionen Afrikas, den sog. Meningitisgürtel, südlich der Sahara, sowie die arabischen Länder und Südamerika ist ebenfalls die Meningokokken-Impfung zu empfehlen, hier jedoch mit einem Impfstoff gegen die Serogruppen A, C, W und Y. Impfschutz besteht für 3 Jahre.

Typhus – Gefahr für Treckingreisende

Gegen Typhus sollte sich impfen, wer in den Nahen Osten, nach Südostasien, Afrika oder die Andenstaaten reist. Besonders Rucksacktouristen, die unter schlechten hygienischen Bedingungen reisen, sollten sich schützen. Wer an Typhus erkrankt, leidet unter einer schweren Allgemeininfektion. Die Impfung bietet drei Jahre lang Schutz.

Tollwut – Gefahr durch streunende Hunde

Um sich gegen Tollwut zu schützen, hilft es zunächst, Distanz zu ungewohnt zahmen Wildtieren und streunenden Hunden zu halten. Auch durch Kontakt mit Fledermäusen ist eine Übertragung möglich. Bricht die Krankheit aus, verläuft sie im allgemeinen tödlich. Etwa die Hälfte der diagnostizierten Fälle kommt, laut Gesundheitsministerium, zurzeit aus Indien, allerdings wird darauf hingewiesen, dass beispielsweise in vielen afrikanischen Ländern die Krankheit gar nicht erfasst wird. Vor der Ausreise sind 3 Impfungen innerhalb von 3 Wochen notwendig.

Gelbfieber – Ein Gesundheitsrisiko durch Stechmücken

Betroffen ist das tropische Afrika sowie das nördliche Südamerika. Die Impfung ist nur in ausgewiesenen Gelbfieber-Impfstellen möglich und wird von einigen Ländern vorgeschrieben. Sie muss mindestens 10 Tage vor der Einreise erfolgt sein. Gelbfieber führt zu einer schweren Leberentzündung. Wenn die Krankheit ausbricht, stirbt ungefähr die Hälfte der Patienten, eine spezifische Behandlung gibt es nicht. Die einmalige Impfung schützt 10 Jahre lang.

Malaria

Malaria wird durch Anophelesmücken übertragen, die ab der Dämmerung bis in die frühen Morgenstunden nach Opfern suchen. Gegen Malaria gibt es keine Impfung, aber Medikamente, die man vorbeugend und unbedingt regelmäßig einnimmt. Je nach Reiseziel und abhängig von der Resistenzlage wird das Medikament nach exaktem Zeitplan eingenommen. In bestimmten Fällen kann das Medikament auch als Notfallmedikation mitgeführt und bei Auftreten von Fieber sofort eingesetzt werden.

Masern – keine harmlose Kinderkrankheit

Die Infektionsquelle des im März dieses Jahres aufgetretenen Masernausbruchs in Weimar und Weimarer Land mit 14 erkrankten Kindern hatte seinen Ursprung in der Schweiz. Seit Ende 2006 erlebt die Schweiz einen großen Masernausbruch mit inzwischen 2400 Erkrankten. Das Virus konnte sich binnen kürzester Frist auf die Nachbarländer bis hin nach Norwegen und die USA ausbreiten. Diese Zahlen machen deutlich, wie wichtig ein kontinuierlicher Impfschutz für den Einzelnen ist. Mit Blick auf die im Sommer stattfindende Fußball-Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz empfiehlt das WHO- Regionalbüro für Europa allen Fußballfans, die sich die Spiele live oder bei Übertragungen in den Gastgeberländern ansehen, ihren Impfstatus überprüfen und sich ggf. impfen zu lassen.

Das von der WHO gesetzte Ziel, die Masern bis zum Jahr 2010 in Europa zu eliminieren, ist durch die letzten Masernausbrüche auch in Deutschland gefährdet.

Diese Reiseimpfungen werden nur selten benötigt:

Cholera – Vorsicht bei schlechten hygienischen Bedingungen

Die Choleraimpfung ist zu erwägen, bei Reisen in Endemiegebiete mit einfachen Aufenthaltsbedingungen und mangelhafter Trinkwasserversorgung, speziell bei aktuellen Krankheitsausbrüchen. Der Nachweis kann eventuell vor der Einreise verlangt werden. Diese bakterielle Erkrankung führt zu schwersten Durchfällen mit der Gefahr der Austrocknung. Vor der Abreise sind 2 Impfdosen zum Einnehmen notwendig, Impfschutz besteht für 2 Jahre.

Japanische Enzephalitis – Risiko in ländlichern Gebieten Südostasiens

Die Übertragung dieser durch Viren verursachten Erkrankung erfolgt durch Mücken in ländlichen Gebieten mit Reisanbau und Schweinehaltung. Die Erkrankung kann eine schwere Gehirnentzündung hervorrufen. Ältere Reisende können schwerer erkranken. Die Impfung ist indiziert für Reisende, die sich länger als 4 Wochen in solchen Regionen Südostasiens aufhalten, bei kürzeren Reisen nur für Reisende mit extensiven Outdoor-Aufenthalten. 3 Impfungen sind vor der Reise notwendig, die Impfung schützt 3 Jahre.

Lassen Sie sich rechtzeitig vor Urlaubsantritt durch Ihren Hausarzt, den Kinderarzt oder Ihr zuständiges Gesundheitsamt über die Gesundheitsrisiken am Urlaubsziel und die Möglichkeiten zur Prophylaxe, einschließlich der Schutzimpfungen beraten. Vergessen Sie auch nicht, Ihr Impfbuch auf die Reise mitzunehmen!