Erfurt – Im Jahr 2008 wurden in Thüringen 122 Neuerkrankungen an Tuberkulose gemeldet. Das entspricht einer Rate von 5,3 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner. Bundesweit wurden 2008 insgesamt 4.526 Neuerkrankungen gemeldet, was bezogen auf 100.000 Einwohner 5,5 Fällen entspricht. Thüringen liegt also in Bezug auf die Neuerkrankungen an Tuberkulose unter dem Bundesdurchschnitt.
Gesundheitsministerin Christine Lieberknecht: “Der in Thüringen seit 1990 rückläufige Trend der Erkrankungszahlen setzt sich somit im Vergleich zu den Jahren 2005 und 2006 (jeweils 137 Fälle/- 11 %) fort.”
Die ausführliche Tuberkulosestatistik sowie weitere Aspekte zur Tuberkulosesituation in Thüringen können auch im Internet nachgelesen werden: http://www.thueringen.de
Gesundheitsministerin Christine Lieberknecht: “2008 erkrankten 111 (91 %) der Patienten an einer Tuberkulose der Atmungsorgane, von denen 76 (68,5 %) Tuberkulosebakterien ausscheiden und damit andere ansteckten konnten. Eine Tuberkulose extrapulmonaler Organe, z.B. Lymphknoten, Urogenitaltrakt, wurde bei 11 Patienten (9 %) erfasst. 25 Erkrankte (21 %) waren nicht in Deutschland geboren. Verglichen mit dem Jahr 1991, als es in Thüringen noch 328 Neuerkrankungen gab, hat sich die Zahl der Fälle pro Jahr über die Jahre mehr als halbiert.”
Abschließend warnte die Gesundheitsministerin trotz dieser erfreulichen Entwicklung vor zu großer Sorglosigkeit. “Die Tuberkulose ist auch bei uns in Thüringen nach wie vor eine ernst zu nehmende Infektionskrankheit. Auch wenn die Erkrankungszahlen bei uns rückläufig sind, ist die Tuberkulose nicht besiegt. Insbesondere in Osteuropa, in Afrika und in den Teilen der Welt, wo der Lebensstandard niedrig und die Wohnverhältnisse schlecht sind, ist die gefährliche Krankheit wieder im Vormarsch. Die beste Gegenmaßnahme zur Verhinderung der Ausbreitung in Deutschland ist, Tuberkulosekranke frühestmöglich zu finden. Diese könne durch entsprechende Medikamente wirksam behandelt werden. Alle Verantwortlichen im Gesundheitswesen müssen sich ihrer Verantwortung bewusst sein und dürfen in ihren Bemühungen nicht nachlassen, damit erreichte Erfolge im Kampf gegen die Tuberkulose nicht verloren gehen.”