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Gesundheitsminister Vigener: Asthmaerkrankungen ernst nehmen

Appell an Eltern: Verzicht auf Tabakrauch in Wohnräumen und im Beisein von Kindern

Saarbrücken – * Asthmaerkrankung nicht auf die leichte Schulter nehmen * Auslöser sind oftmals Pollen, Hausstaub, Milben und Tierhaare * Appell: Verzicht auf Tabakrauch in Wohnräumen und im Beisein von Kindern

„Asthmaerkrankungen dürfen nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Allein im Saarland ist jedes zehnte Kind von Asthma betroffen. Insgesamt leiden rund 18.000 saarländische Jungen und Mädchen an der mit anfallsartigen Atembeschwerden verbundenen Krankheit. Tendenz steigend. Es ist sogar zu befürchten, dass sich bis zum Jahr 2010 die Zahl der Patienten um ein Viertel weiter erhöhen wird“, so Gesundheitsminister Vigener: „Asthma ist die häufigste chronische Erkrankung im Kindesalter, wobei mehr Jungen als Mädchen betroffen sind. Erfreulich ist allerdings, dass bei sehr vielen der betroffenen Kinder im Erwachsenenalter kein Asthma bronchiale mehr auftritt.“ Insgesamt gibt es in Deutschland über 4 Mio. Asthmatiker. „Vor zehn Jahren waren es nur halb so viele. Asthma ist eine ernst zu nehmende Erkrankung, deren Behandlung bei frühzeitiger Diagnose oftmals Linderung verspricht. Schwere Asthmaanfälle können ohne die notwendige Behandlung lebensgefährlich sein“.

Bei Asthmatikern ist die Schleimhaut der Atemwege entzündlich verändert. Während eines Asthma-Anfalls verengen sich die Bronchien, da sich die Muskelfasern in den Bronchialwänden der kleinen Luftwege zusammenziehen. Es kommt zu Atemnot mit pfeifenden Geräuschen beim Ausatmen. Asthmabeschwerden werden vor allem durch allergische Reaktionen auf äußere Reize, wie z.B. Pollen, Hausstaubmilben, Tierhaare oder Schimmelpilzsporen, ausgelöst. Aber auch Infektionen der Atemwege oder bestimmte Nahrungsmittel und Medikamente können die Ursache sein. Das sogenannte Belastungs-Asthma tritt bei körperlicher Anstrengung auf und wird zusätzlich durch unspezifische Reize wie kalte, trockene Atemluft, Rauch, Staub oder Abgase ausgelöst.

Rauchen verschlimmert die Asthmabeschwerden, da der Rauch die Schleimhaut der Bronchien zusätzlich schädigt. Gesundheitsminister Vigener: „Ich appelliere an Sie, in Gegenwart von asthmakranken Kindern nicht zu rauchen, denn sie sind dem passiven Einatmen des Rauchs schutzlos ausgeliefert. Sowieso sollte es selbstverständlich sein, in der Gegenwart von Kindern und insbesondere auch in Räumen, in denen sich Kinder aufhalten, auf das Rauchen zu verzichten.“

Gesundheitsminister Vigener: „Jeder Einzelne kann durch gezielte Vorsorge die Entstehung und den Verlauf von Erkrankungen der Atemwegsorgane und Allergien positiv beeinflussen. Da immer mehr Kinder erkranken, sollten deshalb bereits werdende Eltern und junge Eltern das Präventionspotenzial voll ausschöpfen.“

Wichtige Maßnahmen zu einer frühzeitigen Prävention sind u.a.:

– Säuglinge sollten möglichst vier bis sechs Monate voll gestillt werden, falls dies nicht möglich ist, ist eine hypoallergene Säuglingsnahrung zu empfehlen.

– Bei entsprechender Veranlagung sollte man vorsorglich auf Haustiere verzichten. Auch Vogelhaltung ist ungünstig für Asthmapatienten.

– Verzicht auf Tabakrauch im Umfeld von Kindern. – Die Betroffenen können durch Bewegung und sportliche Betätigung die Lebensqualität verbessern. Gerade bei Konditionsdefiziten kann bereits durch ein einmaliges Training pro Woche die körperliche Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden gesteigert werden. Geeignet sind Ausdauersportarten wie Radfahren, Dauerlaufen oder Schwimmen.

– Eine Empfänglichkeit für Allergien sollte bei der Berufs- und Arbeitsplatzwahl berücksichtigt werden.

– Richtige Atemgymnastik und Entspannungstechniken können erlernt werden.

Bei der Hälfte aller erkrankten Kinder klingt das Asthma mit dem Ende der Pubertät wieder ab. Im Erwachsenenalter heilt die Erkrankung in etwa 20 Prozent der Fälle aus. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich das Asthma „auswächst“, steigt, wenn die Erkrankung frühzeitig erkannt und behandelt wird.