München – Bayern stärkt die Frühgeborenenversorgung auch im ländlichen Raum. Dies betonte Dr. Markus Söder, Gesundheitsminister,nach der Sitzung des Krankenhausplanungsausschusses heute in München. “Der bayerische Weg für die Zukunft sind Verbundzentren. Sie ermöglichen optimale Frühchenversorgung”, sagte Söder. Dabei bilden mehrere Kliniken an unterschiedlichen Standorten gemeinsam ein Perinatalzentrum. Derzeit gibt es in Bayern 16 Perinatalzentren, darunter bereits mehrere Verbundzentren. Mit dem heutigem Beschluss des Krankenhausplanungsausschusses wurde der Weg für weitere Verbundzentren frei gemacht. Söder: “Im Verbund wird Kompetenz konzentriert und Qualität gesteigert. Zugleich bleibt die flächendeckende Versorgung erhalten.”
Der Gemeinsame Bundesausschuss hat zum Januar 2011 die Mindestzahl für Perinatalzentren in der Versorgung von Früh- und Neugeborenen angehoben. Bayern als Flächenland will jedoch die bislang gewährleistete hochqualifizierte, flächendeckende und damit auch familiennahe Versorgung erhalten. Dies ermöglichen Verbundzentren. Laut Söder sei es Ziel, optimale Qualität in der Frühchenversorgung mit gleichzeitig möglichst kurzen Wegen für die Eltern beizubehalten. Schließlich bleiben Frühgeborene rund drei bis vier Monate in stationärer Behandlung.
Bereits heute ist die Frühchenversorgung in Bayern auf sehr hohem Niveau. Die optimale Versorgung von Früh- und Neugeborenen braucht ein Team aus verschiedenen Spezialisten und modernste Medizintechnik. Die Verbundzentren sind ein weiterer konsequenter Schritt, die Qualität in der Früh- und Neugeborenenversorgung weiter zu verbessern. Das nächste Verbundzentrum soll im Norden Bayerns entstehen: Die Kliniken Schweinfurt, Bamberg und Bayreuth werden diesen Schritt gehen und gemeinsam ein Perinatalzentrum aufbauen. Ein entsprechender Kooperationsvertrag wurde bereits abgeschlossen. “Damit wird die Versorgung der Frühchen in Nordbayern gestärkt”, so Söder.
Weitere Beschlüsse und Ergebnisse im Bayerischen Krankenhausplanungsausschuss:
Kinderchirurgie:
Die Kinderklinik Dritter Orden in Passau wird künftig um eine Kinderchirurgie erweitert. Damit wird es in Niederbayern neben dem Kinderkrankenhaus St. Marien in Landshut ein zweites solches Versorgungsangebot geben. Dies wurde nicht zuletzt durch eine enge Zusammenarbeit mit dem benachbarten Klinikum Passau möglich. Ein vorbildliches Beispiel für eine Kooperation zwischen einem kirchlichen und einem kommunalen Krankenhaus im Interesse der kleinen Patienten”, so Söder.
Psychiatrie – neue Tageskliniken und eine neue Vollversorgungsklinik:
Am Klinikum St. Marien in Amberg wurde eine psychiatrische Tagesklinik mit 20 Plätzen genehmigt, am Klinikum Weiden eine psychiatrische Tagesklinik mit 15 Plätzen. Damit wird die wohnortnahe stationäre Versorgung psychisch erkrankter Menschen in der nördlichen Oberpfalz deutlich verbessert. Zudem wird die Versorgung für die Region Altötting ausgebaut: Der Krankenhausplanungsausschuss hat zugestimmt, an der Kreisklinik Altötting eine psychiatrische Tagesklinik mit 20 Plätzen einzurichten. An der Orthopädischen Klinik König-Ludwig-Haus in Würzburg wird eine Psychiatrische Vollversorgungsklinik mit 60 Betten und 24 tagesklinischen Plätzen eingerichtet. Damit erhalten Stadt und Umland von Würzburg ein eigenes psychiatrisches Behandlungszentrum. Zudem werden so die entsprechenden Einrichtungen an den Bezirkskrankenhäusern Lohr am Main und Werneck spürbar entlastet werden.
Dialyse:
Am Klinikum Kulmbach werden die Hämodialyseplätze für stationär aufgenommene Patienten um drei neue Plätze erweitert. Damit wird den in den vergangenen Jahren stetig gestiegenen Behandlungszahlen Rechnung getragen.
Erweiterung des Schlaganfallnetzwerkes STENO:
Das Klinikum Fürth und die Medinos Kliniken Sonneberg in Thüringen können sich dem “Netzwerk zur Schlaganfallversorgung mit Telemedizin inNordbayern (STENO)” anschließen. Damit sichern dann 13 lokaleKrankenhäuser zusammen mit den drei Zentren in Erlangen, Nürnberg und Bayreuth die Versorgung für Schlaganfallpatienten in Nordbayern.
Akutgeriatrien:
Zu den bereits bestehenden elf Akutgeriatrien in Bayern konnten in den vergangenen Monaten weitere 13 anerkannt werden, und zwar in: Klinikum Schwabing in München, Klinikum Bogenhausen in München, Krankenhaus Agatharied, Krankenhaus Mühldorf am Inn (Betriebsstätte Haag in Oberbayern), RoMed Klinik in Wasserburg am Inn, Benedictus Krankenhaus Feldafing, Schön Klinik Harthausen in Bad Aibling, Klinikum Deggendorf, Klinikum Coburg, Klinik Fränkische Schweiz in Ebermannstadt, Clinic Neuendettelsau, Klinikum Aschaffenburg, Capio Franz von Prümmer Klinik in Bad Brückenau.
Palliativmedizin:
Seit der letzten Sitzung des Krankenhausplanungsausschusses im Mai 2010 wurden an folgenden Krankenhäusern palliativmedizinische Dienste anerkannt: Klinikum Bogenhausen in München, Kreisklinik Bad Reichenhall, Klinikum Landshut, Goldberg-Klinik Kelheim, Krankenhaus Dingolfing, Krankenhaus Landau, Clinic Neuendettelsau, Missionsärztliche Klinik Würzburg. Damit wurde die Versorgung Schwerkranker und Sterbender erheblich verbessert.
Weitere Informationen: http://www.gesundheit.bayern.de