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Gesundheitsminister Josef Hecken: Zeckensaison hat wieder begonnen: Vorsicht ist angesagt

Vor allem in Risikogebieten besteht die Gefahr von übertragbaren Krankheiten – Nördliches Saarland grenzt an Risikogebiet Birkenfeld

Saarbrücken – “Die Zeckensaison hat wieder begonnen. Daher ist vor allem in Risikogebieten Vorsicht angesagt, denn Zecken können eine Reihe von Krankheitserregern übertragen. Die wichtigsten sind die FSME-Viren (Frühsommer-Meningoenzephalitis) und die Lyme-Bakterien, Erreger der Borreliose”, so Gesundheitsminister Josef Hecken.

Während die Borreliose praktisch überall vorkommt, wo es Zecken gibt, ist das Vorkommen des FSME-Virus überwiegend auf bestimmte Naturherde – sogenannte Risikogebiete – konzentriert. In diesen Naturherden sind bis zu 5 % der dortigen Zecken mit dem FSME-Virus infiziert. Betroffen sind vor allem Baden-Württemberg, Bayern und einige Landkreise in Hessen (Odenwald), Thüringen und Rheinland-Pfalz. “Das Saarland liegt im nördlichen Teilen an den Risikogebieten von Rheinland-Pfalz. Der Landkreis Birkenfeld gilt als Risikogebiet”, so Minister Hecken.

Die deutschen Impfexperten der Ständigen Impfkommission am Robert-Koch Institut (STIKO) empfehlen die Zeckenschutzimpfung für alle Personen – unabhängig vom Alter -, die in den Risikogebieten leben oder dorthin reisen und dort der Gefahr von Zeckenstichen ausgesetzt sind. Auch der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte unterstützt die Impfung gemäß dieser öffentlichen Impfempfehlung.

Das Gesundheitsministerium rät daher Urlaubern, in den Risikogebieten vorsichtig zu sein: Etwa 2/3 Bayerns sind mittlerweile als FSME-Risikogebiete ausgewiesen. Fast ganz Franken, Oberpfalz, Niederbayern, das nördliche und östliche Oberbayern. Im Jahr 2006 erkrankten in Bayern 188 Bürger an FSME; 95 % der Erkrankten haben sich in Risikogebieten infiziert. Demgegenüber werden FSME-Infektionen in Schwaben (Ausnahme: der an Baden-Württemberg angrenzende Landkreis Neu-Ulm) und im Südwesten Oberbayerns nur selten erworben. Das Vorkommen der Lyme-Borrelien ist nicht auf Risikogebiete beschränkt. Eine Infektion ist in den Risikogebieten überall dort möglich, wo Schildzecken vorkommen. In Bayern ist etwa jede 4. Zecke schon mit Lyme-Borrelien infiziert. Jährlich erkranken in Bayern etwa 5.000 – 10.000 Menschen an einer Borreliose.

Vor der FSME kann man sich mit einer gut verträglichen Impfung schützen. Die aus 3 Impfungen bestehende Grundimmunisierung vermittelt einen sicheren Impfschutz; bei erneutem oder permanentem FSME-Risiko ist alle drei bis fünf Jahre eine Auffrischimpfung erforderlich. Für Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr bis zum vollendeten zwölften Lebensjahr steht ein spezieller, ebenfalls gut verträglicher Impfstoff zur Verfügung. Nach einer FSME-Infektion kann es 7 bis 14 Tage nach einem Zeckenstich zu unspezifischen Anzeichen wie Fieber, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen und leichten Magen-Darm-Beschwerden ähnlich einer Sommergrippe kommen. Nach etwa acht beschwerdefreien Tagen zeigt sich bei ca. 10 Prozent der Erkrankten eine Hirnhaut- und / oder Gehirn- und / oder Rückenmarksentzündung.

Gegen die Borreliose gibt es keine Impfung. Infolge der weitaus stärkeren Verbreitung von Borrelien-infizierten Zecken sind Erkrankungen wesentlich häufiger. Frühzeichen einer Infektion mit Borrelien ist eine kreisförmige Rötung um die Einstichstelle, die meist nach ein bis drei Wochen auftritt und sich zentrifugal ausbreitet. Das Hautgebiet um die Einstichstelle sollte daher etwa vier Wochen lang täglich auf das Auftreten dieser Hautrötung kontrolliert werden. Wenn sie erscheint, muss unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden. Nicht oder zu spät mit Antibiotika behandelte Infektionen können chronische Krankheitserscheinungen an Nervensystem, Herz, Gelenken und Haut hervorrufen.

Ein Schutz gegen Zeckenstiche ist wichtig! Wer sich viel in der freien Natur aufhält, sollte auf möglichst geschlossene Kleidung achten und unbekleidete Körperstellen mit Mückenabwehrmitteln einreiben. Wichtig ist es auch, sich nach Aufenthalten in Wald, Wiese und Gebüsch, aber auch in Gärten und Parkanlagen, nach Zecken abzusuchen. Darum ist es sinnvoll, Kinder nach dem Aufenthalt in der Natur nach Zecken abzusuchen, insbesondere die Achselhöhlen, Kniekehlen, am Hals und das Haupthaar.