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Gesundheitsminister Gerhard Vigener: Stroke-Units im Saarland haben medizinische Notfallversorgung verbessert

PRESSEMITTEILUNG

Saarbrücken – Herz-Kreislauf-Krankheiten weiterhin häufigste Todesursache * Aufklärung und Information der Bevölkerung ist wichtig * Kampagne “Saarland – aktiv und gesund” soll Bewusstsein für mehr Bewe­gung und bessere Ernährung schärfen

„Herz-Kreislauf-Krankheiten sind weiterhin die häufigsten Todesursachen bei Frauen und Männern in Deutschland. Darüber hinaus verursacht diese Gruppe von Erkrankungen die insgesamt höchsten Behandlungskosten”, sagte Gesund­heitsminister Gerhard Vigener am Mittwochabend beim 14. Angiologischen Informations­abend in Saarlouis. “Etwa 300.000 Menschen erleiden jährlich in Deutschland einen Herzinfarkt, etwa 200.000 Schlaganfälle ereignen sich pro Jahr. Herzinfarkt und Schlaganfall haben hohe sozialmedizinische Rele­vanz und enorme Auswirkungen auf die Volkswirtschaft. Und das Saarland stellt hier keine Ausnahme dar“. erläuterte der Minister.

Im Jahr 2007 starben im Bundesdurchschnitt 74 von 100.000 Einwohnern am Herzinfarkt; im Saarland waren es 85. Gegenüber den Vorjahren war damit ein leichter Anstieg der Herzin­farkt-Ster­bequote im Saarland zu verzeichnen. Vom Schlaganfall werden im Bun­desgebiet täglich etwa 550 Menschen betroffen, im Saarland pro Tag 13 Men­schen. Rund 20 Prozent der Patienten mit dieser Diagnose sterben innerhalb von 4 Wochen, knapp 40 Prozent inner­halb eines Jahres. Die Häufigkeit des Schlaganfalls nimmt mit steigendem Alter zu; fast 85 Prozent aller Schlaganfälle treten jenseits des 60. Lebensjahres auf. Insgesamt ist in Deutsch­land jedoch ein Trend zu verzeichnen, wonach weniger Menschen an Herzinfarkt und Schlaganfall versterben. Die Einrichtung von Stroke Unit Einheiten (Schlaganfall-Statio­nen) an den saarländischen Krankenhäusern war ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der medizinischen Versorgung.

Minister Vigener: „Ein Schlaganfall kommt wie ein Blitz aus heiterem Himmel und kann in­nerhalb weniger Mi­nuten einen bis dahin gesunden Menschen aus seinem bisherigen Le­benszusammenhang herausreißen. Ein Schlaganfall muss aber kein Schicksal sein. Jeder Einzelne kann durch eine entsprechende Vorbeugung und Vorsorge die Entstehung und den Verlauf eines Schlaganfalls und dessen Folgen positiv beeinflussen.“

So stellte Minister Vigener fest, dass die Möglichkeiten der Prävention immer noch nicht aus­reichend genutzt würden. So könnten viele der Krankheits- und Todesfälle an Herzinfarkt und Schlaganfall durch eine verbesserte Aufklärung und insbesondere durch gezielte Vor­beugung und Vor­sorgemaßnahmen vermieden werden.

„Die Risikofaktoren für Krankheiten des Herz-Kreislaufsystems sind hinlänglich bekannt: Es sind vor allem Zigarettenkonsum, Übergewicht und Bewegungsmangel sowie Bluthochdruck, Störungen des Fettstoffwechsels und Diabetes mellitus, also Risikofaktoren, die sich groß­teils auf die persönliche Lebensweise zurückführen lassen“, betonte Vigener. „Dar­über hin­aus hat jeder von uns die Möglichkeit, ab 35 Jahren alle zwei Jahre an den Vorsor­geunter­suchungen – hier dem sogenannten Gesundheits-Check ab 35 – teilzunehmen. Dieser zielt vor allem auch darauf ab, Herz-Kreislauferkrankungen und deren Risi­kofaktoren frühzeitig zu erkennen. Eine Möglichkeit, die bisher leider noch nicht so oft genutzt wird.“

Als vorrangige Ziele sieht der Minister: Verminderung des Risikos von Herz-Kreislauf-Er­krankungen durch präventives Handeln; Information der Bevölkerung über Risikofaktoren und Möglichkeiten zu deren Vermei­dung sowie ein stärkeres Bewusstsein zur Veränderung des individuellen Lebensstils.

Gesundheitsminister Vigener betonte, dass das Saarland mit zahlreichen gesundheitsfördern­den Kampagnen auf einen guten Weg zu einer gesunden Lebensführung und damit auch zur Prävention und Bekämpfung von Herz-Kreislauferkrankungen ist. Als Beispiel verwies auf die Kampagne „Saarland – aktiv und gesund“, mit der eine landesweite Plattform für mehr Bewegung und gesunde Ernährung geschaffen werden soll.

Hintergrund:

Die Angiologischen Informationsabende wurden ins Leben gerufen, um auf die Risikofakto­ren und Gefahren von Herzkreislauf- und Gefäßerkrankungen aufmerksam zu machen. Des Weiteren sollen der Öffentlichkeit Informationen zur Vorbeugung, Erkennung und Behand­lung von Herzinfarkt und Schlaganfall vermittelt werden. Organisiert wird diese Veranstal­tungsreihe von Dr. Jürgen Lehmann, dem Chefarzt der Inneren Abteilung im Saarlouiser DRK-Krankenhaus.