Mehr Reichweite im Gesundheitsmarkt

Schließen

Registrierung

Melden Sie sich noch heute an, um gezielt und effektiv Ihre Nachrichten in der Gesundheitsbranche verbreiten zu können.

Kontoinformationen

Ansprechpartner:in

Adresse

Kontakt

Es wurde eine E-Mail zur Bestätigung an Sie gesendet. Nach der Bestätigung sind Sie erfolgreich registriert.


Gesundheitsminister Gerhard Vigener: letzter Polio-Fall im Saarland im Jahr 1985

Impfschutz nicht vernachlässigen

Saarbrücken – * Letzter Fall von Polio im Saarland im Jahr 1985 * Impfschutz für Kinder und Jugendliche nicht vernachlässigen * Nur 62 Prozent der 14-15-jährigen nutzen die Auffrischimpfung

„Nur durch konsequentes Impfen und Aufklärung haben wir es geschafft, die Kinderlähmung in Deutschland auszurotten“, so Gesundheitsminister Gerhard Vigener anlässlich des heutigen Welt-Polio-Tages. Auch wenn die Weltgesundheitsorganisation das ehrgeizige Ziel hatte, die Kinderlähmung – eine Erkrankung, die bei Kindern und Erwachsenen zu schweren, lebensbedrohlichen Lähmungen oder zu bleibenden Behinderungen führen kann – bis zum Jahr 2000 weltweit auszurotten, ist dieses Ziel nur teilweise erreicht. Damals waren mehr als 350 000 Menschen weltweit erkrankt. Im Jahr 2005 wurden noch 1392 Neuerkrankungen gemeldet. Sie traten hauptsächlich in vielen Ländern Afrikas auf sowie in einigen Ländern Asiens. Dass es bis heute trotz weltweiter Bemühungen und milliardenschwerem finanziellen Aufwand noch nicht gelungen ist, dieser heimtückischen Krankheit beizukommen, zeige umso mehr die Notwendigkeit, wachsam zu bleiben und sich weiterhin durch Impfung zu schützen. Denn in einer Reihe der jetzt betroffenen Länder war die Kinderlähmung bereits ausgerottet. Die Erreger wurden aber wieder eingeschleppt und konnten sich in einer Bevölkerung, die nicht mehr ausreichend durch Impfung geschützt war, ausbreiten und damit zu einem Wiederauftreten der Erkrankung führen.

Wie Gesundheitsminister Vigener ausführte, konnten durch die Einführung der Schluckimpfung im Jahre 1960 die Erkrankungszahlen in Deutschland und anderen europäischen Ländern stark zurückgedrängt werden: So sank im Saarland die Zahl der Erkrankungen von 243 im Jahr 1961 auf zwei nur drei Jahre später; der letzte Fall trat 1985 auf. In Deutschland kam es zuletzt 1992 zu zwei – durch “importierte” Wildviren verursachte – Poliomyelitis-Erkrankungen, die letzte hier entstandene Erkrankung wurde im Jahr 1990 erfasst. Im November 1998 wurde der bislang letzte Poliomyelitis-Fall in Europa aus dem Süden der Türkei gemeldet. 2002 wurde die europäische Region der WHO Poliomyelitisfrei erklärt.

Möglich wird die Ausrottung der Poliomyelitis, weil der Mensch einziger Wirt des Erregers ist. Wenn praktisch alle Menschen in einer Bevölkerung gegen einen Krankheitserreger wie das Poliomyelitis-Virus immun sind, kann sich der Erreger nicht mehr vermehren und stirbt aus. Daher ist die Impfung nach wie vor unverzichtbar: Die Grundimmunisierung beginnt entsprechend dem Impfkalender für Säuglinge, Kinder und Jugendliche im dritten Lebensmonat. Zwischen 9 und 17 Jahren wird für Jugendliche eine Auffrischungsimpfung empfohlen. Reisende in Länder, in denen es noch Erkrankungsfälle gibt, sollten vor der Reise eine Auffrischimpfung durchführen lassen. Ein unvollständiger Grundimpfschutz kann in jedem Alter vervollständigt werden.