Saarbrücken – Anlässlich des Tages gegen den Schlaganfall am 10. Mai erklärt der saarländische Gesundheitsminister Georg Weisweiler: “Die Schlaganfallversorgung im Saarland ist gut, sowohl im Hinblick auf die vorgehaltenen Kapazitäten als auch die Erreichbarkeit der Stroke Units.” Zur Schlaganfallversorgung im Saarland stehen derzeit neun Stroke Units mit insgesamt 57 Betten zur Verfügung. Nach den Vorgaben der Deutschen Schlaganfallgesellschaft werden für die Versorgung des Saarlandes 54 Betten benötigt. Zwei der neun Standorte sind als überregionale Stroke Units mit erweiterten diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten im Bereich der Neuroradiologie und Neurochirurgie ausgewiesen. Vier befinden sich zurzeit in der Rezertifizierung.
Weisweiler weiter: Die Erreichbarkeit im Saarland ist gut. Nach der Deutschen Schlaganfallgesellschaft sind Transportzeiten zwischen 45 und 60 Minuten akzeptabel und national sowie international als gut einzustufen. Eine angestrebte Prähospitalphase von weniger als 60 Minuten wird bei 92% aller Schlaganfallpatienten im Saarland erreicht, 85% der Patienten erreichen innerhalb dieser Zeit eine neurologische Hauptfachabteilung mit stroke unit. Von Bedeutung ist allerdings eine unverzügliche Diagnostik und Therapie des Patienten nach dessen Eintreffen in der Klinik. Daher ist in den Krankenhäusern kontinuierlich eine hohe apparative und fachliche Kompetenz vorzuhalten, und es sind innerorganisatorische Zeitverluste zu vermeiden. Um diesen Qualitätsanforderungen gerecht zu werden, die mit hohen Kosten verbunden sind, müssen wir bei der Krankenhausplanung auch für ein ausreichend großes Einzugsgebiet mit entsprechender Anzahl von Patienten sorgen.
Verbesserungspotential besteht nach Auffassung des Ministers vor allem bei Aufklärungs- und Informationsmaßnahmen zur Erhöhung des Wissensstands in der Bevölkerung bei der Erkennung erster Anzeichen eines Schlaganfalls: Beim Schlaganfall zählt jede Minute, deswegen ist es so wichtig, dass die Symptome schnell erkannt werden und ohne Zeitverzug richtig gehandelt wird. Bei einem Verdacht auf einen Schlaganfall muss schnell gehandelt werden. Ein Schlaganfall ist immer ein Notfall. Dazu ist eine ausreichende Sensibilität besonders bei Betroffenen und Angehörigen notwendig. Wenn die Symptome richtig und frühzeitig erkannt werden, kann das professionelle Versorgungssystem greifen.
Hintergrund: Schlaganfall ist nach Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen die dritthäufigste Todesursache im Saarland. 2009 sind im Saarland 677 Menschen an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben. Vom Schlaganfall werden im Bundesgebiet täglich etwa 550 Menschen betroffen, im Saarland täglich rund 13 Menschen. 20 % der Patienten versterben innerhalb von vier Wochen daran, knapp 40 % innerhalb eines Jahres. Die Häufigkeit des Schlaganfalls nimmt mit steigendem Alter zu; fast 85 % aller Schlaganfälle treten jenseits des 60. Lebensjahres auf.