Saarbrücken – 113.000 Euro Zuschuss vom Bund für das Modellprojekt – Minister: Krankheitslast soll Schritt für Schritt verringert werden – Netzwerkpartner sind Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen.
Der MRSA-Erreger stellt die Gesundheitsversorgung ebenso wie die Wohlfahrtspflege vor enorme Herausforderungen, so Gesundheitsminister Georg Weisweiler. Der Methicillin-resistente Staphylococcus aureus, kurz MRSA, zählt zu den gefährlichsten bakteriellen Organismen. Er verursacht schwere bis tödlich verlaufende Infektio-nen und ist mittlerweile in nahezu allen Krankenhäusern, Reha-Einrichtungen und Pflegeheimen verbreitet. MRSA kann durch Mitpatienten, Pflegekräfte oder Ärzte übertragen werden und verursacht dadurch oftmals schwer auszumachende Infektketten. Der Erreger ist resistent gegen sämtliche Antibiotika vom erweiterten Penicillin-Typ, die die wirksamste Waffe gegen Staphylococcus aureus darstellen. Dies macht die Behandlung von Infektionen durch MRSA so schwierig.
Wir wollen deshalb gemeinsam daran arbeiten, die MRSA-Last in saarländischen Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen Schritt für Schritt zu verringern, so Gesundheitsminister Weisweiler. Dazu traf er sich am Montag mit Repräsentanten aus den Bereichen Ärzteschaft, Krankenhaus und Kassenärztlicher Vereinigung, Krankenkassen, Rettungsdienst, Pflege und öffentlichem Gesundheitsdienst.
Das Netzwerk wird 2010 mit 170.000 Euro aus Mitteln des saarländischen Ministeriums für Gesundheit und Verbraucherschutz finanziert. Zusätzlich hat das Bundesgesundheitsministerium Projektfördergelder von 113.000 Euro für drei Jahre aus dem DART-Programm (Deutsche Antibiotika-Resistenz-Strategie) bewilligt.
Ein wesentliches Element der Initiative wird ein Nachweis- oder Screening-Programm sein, das die beteiligten Krankenhäuser und Kliniken in die Lage versetzt, Patienten mit einem Risiko für MRSA-Besiedlung umfassend zu identifizieren und auch in ambulanten Praxen eine Abschätzung der MRSA-Last zu ermöglichen, um so eine Weiterverbreitung zu unterbinden. Zudem soll das Netzwerk in den kommenden drei Jahren zu einem Informationsportal ausgebaut werden, das praktische Handreichungen und Auskünfte über den Umgang mit dem Erreger für Ärzte und Pflegekräfte, aber auch für Patienten und deren Angehörige bereit hält, so der Minister