Erfurt – “Der nunmehr vorliegende Entwurf der Änderung des Pflegeversicherungsgesetzes sieht wesentliche finanzielle Verbesserungen für die Betreuung demenziell erkrankter Menschen vor. So sollen die Leistungen für Menschen mit einem erhöhten allgemeinen Betreuungsbedarf von 460 Euro jährlich auf max. 2400 Euro jährlich erhöht werden. Für den Bezug soll eine Pflegestufe nicht zwingend sein. Dies kann jedoch nur ein erster Schritt sein. Wichtig ist die Überarbeitung des Pflegebedürftigkeitsbegriffes und dabei die besondere Berücksichtigung der Demenz.” Dies forderte Gesundheitsminister Dr. Klaus Zeh (CDU) in Erfurt anlässlich des Weltalzheimertages.
Darüber hinaus appellierte Dr. Zeh an die Eigenverantwortung aller Bürger: “Achten Sie auf erste Symptome und gehen Sie rasch zum Arzt! Wird Alzheimer frühzeitig vom Arzt diagnostiziert, verbessert das die Lebensqualität von Patient und Angehörigen gleichermaßen. Oft werden Anzeichen der Krankheit nicht erkannt, sondern als normale Alterserscheinung gedeutet. So vergeht viel Zeit, die für eine Behandlung hätte genutzt werden können. Auch wenn eine Heilungsmöglichkeit derzeit noch nicht existiert, lässt sich das Fortschreiten der Symptome durch medikamentöse Behandlung und gezieltes Training verbliebener Fähigkeiten verzögern. Im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung sind hingegen die therapeutischen Möglichkeiten eingeschränkt, eine häusliche Versorgung der Patienten kaum noch möglich. Die heute vorliegenden Therapiemaßnahmen müssen zu einem frühen Zeitpunkt erfolgen, um Wirken zu können”, so der Minister.
Derzeit leben in Deutschland rund 1,2 Millionen Demenz Kranke, zwei Drittel von ihnen sind von der Alzheimerkrankheit betroffen. Vermutlich gibt es eine hohe Dunkelziffer. Jedes Jahr kommen bundesweit rund 200.000 neue Fälle dazu, wobei allein 135.00 Tausend auf die Alzheimerkrankheit entfallen. Ebenso viele Menschen sterben jährlich an den Folgen der Krankheit. Für das Jahr 2050 werden mehr als 2 Millionen Krankheitsfälle erwartet.
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