Hamburg – Der Umgang mit psychischen Belastungen und die Förderung der psychischen Gesundheit von Beschäftigten sind eine große Herausforderung für alle Akteure im Arbeitsschutz. Die Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz (BGV) hat diese Themen deshalb zum Schwerpunkt des aktuellen Arbeitsschutzberichtes „Gemeinsam etwas bewegen“ gemacht. Daneben stehen aber auch das „Arbeitsprogramm Transport“ oder die Arbeitszeit in Hotels und Gaststätten im Fokus.
Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks: „Damit Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer das Rentenalter möglichst gesund erreichen, sind Arbeitsbedingungen nötig, die Rücksicht auf die Gesundheit nehmen. Gesundheitsförderung ist ein großes Thema für Unternehmen aller Größenordnungen. Dazu gehört auch, dass psychische Belastungsfaktoren am Arbeitsplatz berücksichtigt werden.“
Termin- und Leistungsdruck, Störungen und Unterbrechungen, monotone Arbeit und Multitasking gehören zu den häufigsten Belastungsfaktoren im Arbeitsalltag. Das belegt nicht nur der bundesweite Stressreport der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, sondern auch die repräsentative Beschäftigtenbefragung der BGV, deren Ergebnisse im neuen Arbeitsschutzbericht vorgestellt werden. Die Verbreitung psychischer Belastung am Arbeitsplatz und die damit verbundenen Risiken für die Gesundheit der Beschäftigten waren auch Ausgangspunkt einer Hamburger Bundesratsinitiative für eine verbindliche Rechtsverordnung, die das Arbeitsschutzgesetz konkretisieren soll. Der mit anderen Ländern gemeinsam entwickelte Verordnungsentwurf wurde vom Bundesrat beschlossen, von der Bundesregierung bisher allerdings noch nicht umgesetzt.
Weiteres Thema des Arbeitsschutzberichtes ist unter anderem das Arbeitsprogramm „Transport“ der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie (GDA). Es wird dargestellt, wie die Aufsichtsbehörden das bundesweite Arbeitsprogramm mit dem Titel „Sicher fahren und transportieren“ in Hamburg umgesetzt haben und welchen Beitrag es geleistet hat, um die Häufigkeit und Schwere von Arbeitsunfällen in der Transport- und Logistikbranche zu verringern. Rund ein Drittel aller Arbeitsunfälle in Deutschland ereignen sich bei Transportvorgängen.
Daneben widmet sich der Arbeitsschutzbericht den Arbeitsbedingungen in Hotels und Gaststätten. Die Arbeitszeitgestaltung ist für Betriebe in diesem Bereich eine Herausforderung, weil das Gästeaufkommen nur bedingt planbar ist. Oft wissen die Verantwortlichen dabei nicht, was erlaubt ist und was nicht. Um diese Wissensdefizite zu verringern, hat das Amt für Arbeitsschutz ein Projekt gestartet. In diesem Rahmen wurden unter anderem Besichtigungen vorgenommen, bei denen es darum ging, die Hotel- und Gastronomiebetriebe für die unterschiedlichen Belastungen zu sensibilisieren, sie zu beraten sowie ihr Wissen über die geltenden Arbeitszeitregelungen und den Jugendarbeitsschutz zu verbessern.
Im Serviceteil des Berichtes werden zudem die Angebote des Amtes für Arbeitsschutz der BGV vorgestellt, wie etwa der Erfahrungsaustausch für Fachkräfte in der Arbeitssicherheit oder Betriebsärztinnen und -ärzte, die Hamburger Unternehmen nutzen können. Ebenfalls vorgestellt wird die Arbeitsschutzkiste für Hamburger Schulen, die Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte für den Arbeitsschutz begeistern soll.
Der Bericht steht ab sofort online unter www.hamburg.de/bgv/veroeffentlichungen zur Verfügung und ist per E-Mail unter publikationen@bgv.hamburg.de bzw. telefonisch unter 040-428 37-2368 zu bestellen.