München – Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek fordert, die Selbstbestimmung und die Würde der Menschen mit Demenz in allen Phasen der Erkrankung zu wahren. Holetschek betonte am Montag bei seinem virtuellen Grußwort anlässlich des 6. Bayerischen Fachtages Demenz in Würzburg: „Mir ist es wichtig, einen Bewusstseinswandel beim Thema Demenz zu erreichen. Von Demenz betroffene Menschen sollen und wollen nicht nur auf ihre Krankheit reduziert werden.“
Der Minister ergänzte: „Auch wenn sich die Möglichkeiten zur Selbstbestimmung im Verlauf der Demenzerkrankung verändern, bleibt das Selbst des betroffenen Menschen erhalten. Es gibt viele Möglichkeiten, sich auszudrücken. Zu erkennen, was der Betroffene möchte, ist oftmals eine der großen Herausforderungen für die pflegenden Angehörigen.“
Schwerpunkt des 6. Bayerischen Fachtages Demenz ist das Thema „Autonomie und Demenz“. Holetschek sagte: „Die Fachtage finden seit 2015 statt und sind Teil der Bayerischen Demenzstrategie. In zehn verschiedenen Handlungsfeldern setzen wir mit dieser Strategie alles daran, die an Demenz erkrankten Menschen in die Mitte unserer Gesellschaft zu holen sowie die Lebensqualität von Betroffenen und ihrer Pflegenden zu verbessern. Zudem soll eine angemessene, an den Bedarfen orientierte Betreuung, Pflege und medizinische Versorgung sichergestellt werden.“
Auf dem Fachtag werden nicht nur anhand von Vorträgen, Dialogenforen und einer Podiumsdiskussion konkrete Projekte und Initiativen vorgestellt, die verschiedene Aspekte des Themas näher beleuchten. Es wird unter anderem auch die Wanderausstellung „Was geht. Was bleibt. Leben mit Demenz“ gezeigt. Darüber hinaus werden den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der „Demenzkoffer“ und der „Demenzparcours“ vorgestellt. Diese sollen für das Thema sensibilisieren sowie Hilfestellungen zum besseren Umgang mit den Betroffenen geben. Der Minister erläuterte: „Der Demenzkoffer und der Demenzparcours sind hervorragende Möglichkeiten, das Thema Demenz auch Nicht-Betroffenen näherzubringen.“
Im Freistaat leben derzeit mehr als 240.000 Menschen mit Demenz. Im Jahr 2030 dürften es Experten zufolge etwa 300.000 sein, wenn es keinen Durchbruch in der Therapie gibt.
Weitere Informationen rund um das Thema Demenz finden Sie unter www.stmgp.bayern.de/pflege/demenz/.