Berlin – Der heute veröffentlichte Zahlenbericht enthält das endgültige Geschäftsergebnis der Mitgliedsunternehmen des Verbandes der Privaten Krankenversicherung (PKV) für das Jahr 2011. Für 2012 werden die bislang vorliegenden Halbjahresdaten sowie erste Prognosen für die zweite Jahreshälfte veröffentlicht.
Im abgeschlossenen Geschäftsjahr 2011 konnte die Private Krankenversicherung das Wachstum der Vorjahre fortsetzen: Zum 31. Dezember stieg die Zahl der Vollversicherten um netto 80.900 auf 8,98 Millionen. Dabei wechselten 74.400 mehr Menschen aus der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in die Private Krankenversicherung als umgekehrt. In der Pflegepflichtversicherung waren Ende 2011 insgesamt 9,67 Millionen Menschen versichert.
Die Zahl der Zusatzversicherungen stieg 2011 um mehr als eine halbe Million auf 22,50 Millionen. Wie im Vorjahr gab es einen besonders starken Anstieg bei den Pflegezusatzversicherungen um 10,6 Prozent auf 1,88 Millionen. In den vergangenen fünf Jahren hat sich die Gesamtzahl der Zusatzversicherungen damit um über vier Millionen oder rund ein Fünftel erhöht.
Fast 170 Milliarden Euro Zukunftsvorsorge in der PKV
Die Kapitalanlagen der PKV haben sich ungeachtet aller Nachwirkungen der Staatsschuldenkrise ebenfalls weiter positiv entwickelt. Die Alterungsrückstellungen stiegen 2011 um 7,2 Prozent auf 169,4 Mrd. Euro (145,4 Mrd. Euro in der Kranken- und 24,0 Mrd. Euro in der Pflegeversicherung). Mit knapp 4,1 Prozent durchschnittlicher Nettoverzinsung hat die Branche den Höchstrechnungszins von 3,5 Prozent erneut sicher bedient.
Beitragsentlastung in der Pflegeversicherung
Die Beitragseinnahmen der Privaten Kranken- und Pflegeversicherung erhöhten sich 2011 um 4,2 Prozent auf 34,7 Mrd. Euro. Dabei entfielen 32,6 Mrd. Euro (plus 4,5 Prozent) auf die Krankenversicherung und 2,10 Mrd. Euro (plus 0,4 Prozent) auf die Pflegeversicherung. Für 2012 kann die Branche mit Einnahmen von knapp 35,8 Mrd. Euro rechnen, davon 33,8 Mrd. Euro in der Krankenversicherung. In der Pflegepflichtversicherung nehmen die Einnahmen dank einer Beitragssenkung voraussichtlich um 3,6 Prozent auf 2,0 Milliarden Euro ab – eine gute Nachricht für alle Versicherten.
Die Versicherungsleistungen stiegen 2011 um 3,9 Prozent auf 22,8 Mrd. Euro. In der Krankenversicherung gab es einen Anstieg um 3,9 Prozent auf 22,1 Mrd. Euro, in der Pflegeversicherung um 3,1 Prozent auf 0,7 Mrd. Euro. Im Jahr 2012 werden die Versicherungsleistungen voraussichtlich eine Höhe von 23,9 Mrd. Euro erreichen, davon 23,1 Mrd. Euro in der Kranken- und 0,8 Mrd. Euro in der Pflegeversicherung.
Entwicklung im ersten Halbjahr 2012
In der Privaten Krankenvollversicherung und Zusatzversicherung stieg im ersten Halbjahr 2012 die Zahl der Verträge netto um 71.000 auf insgesamt 31,55 Millionen Versicherungen. In der Krankenvollversicherung hat sich der Bestand verglichen zum Jahresende 2011 leicht verringert: Die Zahl der Versicherten betrug am 30. Juni 2012 rund 8,96 Millionen Personen, 15.300 weniger als Ende 2011.
Doch auch im ersten Halbjahr 2012 haben sich mehr Menschen für einen Wechsel aus der GKV in die Private Krankenversicherung entschieden als umgekehrt. Der Saldo ist nach wie vor positiv für die PKV. Somit bleibt ihr Marktanteil verglichen mit dem 1. Halbjahr 2011 stabil bei 11,4 Prozent.
Wachstum bei Zusatzversicherungen
Bei den Zusatzversicherungen verzeichnet die PKV einen Nettozuwachs um 86.300 Verträge zum 30. Juni 2012. Das etwas abgeschwächte Wachstum gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum mit einem Zuwachs von 118.700 Verträgen ist wohl durch das Abwarten vieler Kunden auf die neue Unisex-Tarifwelt zu erklären. Insgesamt stieg die Zahl an Zusatzversicherungen im ersten Halbjahr 2012 auf 22,59 Millionen.
Den PKV-Zahlenbericht 2011/2012 finden Sie unter www.pkv.de