Paderborn – Schmerzen, nachlassende Beweglichkeit, die Angst vor Knochenbrüchen und häufige Krankenhausaufenthalte: Eine chronische Erkrankung wie die Osteoporose hat viele Gesichter. Dabei sind es nicht nur die Einschränkungen des persönlichen Wohlergehens, die den Patienten das Leben schwer machen. Beispielsweise belastet die Angst, sich während eines Krankenhausaufenthaltes eine Infektion zu holen, viele Betroffene zusätzlich. Damit sind die Patienten übrigens nicht alleine. 67 Prozent der Deutschen halten Krankenhausinfektionen für die größte Bedrohung im Gesundheitswesen, so die Ärzte Zeitung in einer ihrer Ausgaben von Anfang Oktober 2011. Zu recht, denn immer noch gibt es in vielen Krankenhäusern Defizite bei der Hygiene. Und das mit fatalen Folgen: Jährlich sterben bis zu 15.000 Menschen an Klinikinfektionen, wobei etwa ein Drittel der Todesfälle nach Einschätzung von Experten durch einfache Maßnahmen wie beispielsweise regelmäßiges Händewaschen, das Tragen von geeigneter Schutzkleidung wie Kittel und Dienstkleidung sowie gründliche Desinfektion vermeidbar wäre. Gerade die mit der Osteoporose einhergehende Knochenbrüchigkeit führt zu häufigen Krankenhausaufenthalten und macht teilweise komplizierte Operationen wie den Ersatz eines Hüftgelenks nach einer Schenkelhalsfraktur notwendig, so Karin Mertel, Vorsitzende des Netzwerks Osteoporose e.V. aus Paderborn. Und gerade dann ist die Gefahr einer Infektion mit einem Krankenhauskeim ganz besonders hoch.
Gefahren lauern aber nicht nur im Klinikalltag. Wird wegen der körperlichen Einschränkungen der Tagesablauf beeinträchtigt, wird auch die richtige Körperhygiene immer umständlicher und schwieriger. Dabei beugt gerade sie Infektionen vor, die im Alter nur schwer zu therapieren sind. Neben dem täglichen Waschen oder Duschen bedeutet das: richtige Hautpflege, Zähneputzen, Prothesenpflege sowie Druckstellen an den Füßen vermeiden.
Was man noch tun kann? Ganz grundsätzlich gilt: Beim Arzt oder im Krankenhaus auf hygienische Standards achten. Patienten sollten auf jeden Fall darauf achten, dass beispielsweise bei einer Blutentnahme die Haut gründlich desinfiziert wird und dies notfalls auch einfordern. Das gilt natürlich auch für so banale Dinge wie Händewaschen vor und nach einer Untersuchung. Nicht zu vergessen: Antibiotika unbedingt nach Anweisung des Arztes einnehmen und nicht von selbst absetzen und auch die allgemeinen Hygieneregeln nicht vernachlässigen. Das bedeutet, sich auch nach Einkäufen oder Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln die Hände zu waschen, hygienisch zu husten und vor allem bei ersten Krankheitsanzeichen zuhause zu bleiben und sich auskurieren, damit man sich selbst und andere vor einer weiteren Krankheitsausbreitung schützt.
Eine weitere sehr wichtige Rolle spielt die regelmäßige Überprüfung des persönlichen Impfstatus. Obwohl viele Menschen es annehmen, gibt es für Impfungen keine Altersgrenze nach oben. Gerade Menschen ab 60 sollten für guten Impfschutz sorgen vor allem gegen Grippe und Pneumokokken.
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