Berlin – Bereits im vergangenen Jahr konnte die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) knapp 8 Milliarden Euro allein dadurch einsparen, dass Generika statt der deutlich teureren patentfreien Erstanbieterprodukte eingesetzt wurden.
Wegen der bevorstehenden Patentabläufe wird sich diese Summe Jahr um Jahr erhöhen. Bis 2015 wird sie aller Voraussicht nach auf mindestens 10,9 Milliarden Euro steigen. Insgesamt werden Generika die GKV in den nächsten sechs Jahren bei konservativer Schätzung um 48 Milliarden Euro entlasten. Hinzu kommen 4,7 Milliarden Euro aus Preisanpassungen der patentfreien Erstanbieterprodukte, die auf dem Wettbewerbsdruck durch Generika und dem erst durch sie möglichen Festbetragssystem beruhen. Bis 2015 laufen die Patente für insgesamt 168 Substanzen aus, auf die 2009 nach Apothekenverkaufspreis ein Umsatzvolumen von 8,4 Milliarden Euro entfiel. Für seine Modellrechnung zog der Verband die Zahlen des unabhängigen Branchendienstleisters INSIGHT Health heran. Die Berechnung der Einsparsumme erfolgte auf der Basis der Ergebnisse der EU-Pharma-Sektorenuntersuchung (2009) und der Accenture Studie Die Bedeutung der Generikaindustrie für die Gesundheitsversorgung in Deutschland (2005). Danach können die Krankenkassen bereits in diesem Jahr durch den Ablauf von Patenten auf insgesamt 26 Substanzen mit Generika zusätzliche Einsparungen von 228 Millionen Euro erzielen. Bis zum Jahr 2015 wird diese Summe durch weitere Patentabläufe und steigende Generikapenetration auf 2,9 Milliarden Euro pro Jahr anwachsen. Kumuliert können sich die Krankenkassen auf zusätzliche Entlastungen in Höhe von durchschnittlich 8,8 Milliarden Euro jährlich freuen. In nur fünf Jahren wird die GKV also durch Generika direkt und indirekt um 52,7 Milliarden Euro entlastet!