Berlin – Im November 2008 bestanden 5.314 Rabattverträge, deren Partner 215 Krankenkassen und 110 pharmazeutische Unternehmer waren. Gegenüber dem Vorjahresmonat hat sich die Anzahl der Hersteller, die mit Krankenkassen kontrahiert hatten, um 71,9% erhöht. Die Anzahl der Rabattverträge nahm um 2.265 Vereinbarungen (74,3%) zu. Insgesamt hatten die Vertragspartner im November auf der Produktebene (Pharmazentralnummer) 2.020.344 Rabatte vereinbart, die auf 27.906 Arzneimittel (aktive Handelsformen) gewährt wurden. 1.962.921 dieser Rabatte betrafen Generika. Dies geht aus Berechnungen des unabhängigen Marktforschungsinstitutes INSIGHT Health hervor. Auf Generika entfiel also ein Anteil von 97,2% am Gesamtvolumen der Rabatte. Sie entlasten die Arzneimittelausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) also nicht nur durch ihre ohnehin schon sehr günstigen Listenpreise, sondern auch noch durch kassenindividuelle Preisnachlässe.
Demgegenüber spielen Rabatte auf patentfreie Erstanbieterprodukte und patentgeschützte Arzneimittel lediglich eine Statistenrolle. Für diese Produkte existierten 18.755 bzw. 12.540 Rabatte, was Anteilen von 0,9% bzw. 0,6% am Gesamtvolumen der Rabattverträge entspricht. Für sonstige Arzneimittel galten 31.536 Rabatte. Diese aktuellen Zahlen belegen, dass der Rabattvertragsmarkt der GKV weiterhin eine eindeutige Domäne der Generikaindustrie bleibt. Die Marktrelevanz von Rabattverträgen steigt weiter rasant an. Im November 2008 gaben die rund 21.500 öffentlichen Apotheken 25,454 Millionen rabattierte Arzneimittel ab. Damit war fast jedes zweite (47,2%) zu Lasten der GKV abgegebene Präparat ein Rabattarzneimittel. Gegenüber dem Vorjahresmonat hat sich der Absatz dieser Medikamente um 12,1 Millionen Packungen (plus 63,9%) erhöht. Im November 2008 belief sich der Umsatz der rabattierten Produkte auf 569,6 Mio. Euro zu Apothekenverkaufs- bzw. 254,2 Mio. Euro zu Herstellerabgabepreisen.
Rabattverträge verursachen bei Krankenkassen, Herstellern und Apotheken hohe Transaktionskosten. Die Höhe dieser Aufwendungen liegt ebenso im Dunkeln wie die Höhe der Einsparungen, die Rabatte der GKV beschert haben. Die Effektivität des Steuerungsinstruments Rabattverträge kann mithin immer noch nicht belegt und beziffert werden.