Berlin – Die weltweiten Arzneimittelausgaben werden in den nächsten fünf Jahren eine Größenordnung von 1,1 Billionen US-Dollar erreichen. Bis 2015 laufen die Patente für 11 der 20 umsatzstärksten Arzneimittel aus. Durch den dann einsetzenden generischen Wettbewerb werden die Gesundheitssysteme global um 98 Milliarden US-Dollar entlastet.
Dies zeigt die aktuelle Studie The Global Use of Medicines: Outlook Through 2015 des unabhängigen IMS Institute for Healthcare Informatics. Danach werden die Gesundheitssysteme durch den nachhaltigen Wettbewerb der Generikaunternehmen in den nächsten fünf Jahren weltweit um 98 Milliarden US-Dollar entlastet.
Hintergrund sind die bis 2015 anstehenden Patentabläufe, von denen auch zahlreiche umsatzstarke Arzneimittel (Blockbuster) betroffen sind. Erstmals wird damit auch für diese Wirkstoffe ein intensiver Wettbewerb eröffnet, der allen Beteiligten nutzt. IMS geht davon aus, dass die Ärzte nach Markteintritt der jeweiligen Generika rund 70 Prozent ihrer Patienten auf die wirkstoffgleichen und deutlich preiswerteren Folgeprodukte umstellen werden. Dadurch wird der Umsatz der Erstanbieter mit diesen Präparaten um 120 Milliarden US-Dollar sinken. Da das Institut die Kosten für die entsprechenden Generika aber mit 22 Milliarden US-Dollar lediglich auf ein Sechstel der aktuellen Originalpreise ansetzt, ergibt sich die enorme Einsparsumme.
Diese Entwicklung hat auch Auswirkungen auf die künftigen Steigerungen der Therapiekosten. Nach IMS-Berechnungen werden diese für die großen Volkskrankheiten (Asthma, Bluthochdruck, Diabetes, Krebs) durch den Einsatz von Generika nachhaltig abgebremst. Für die Behandlung von Fettstoffwechselstörungen prognostiziert das Institut sogar rückläufige Kosten.
Generika leisten damit also auch weltweit einen unverzichtbaren Beitrag zu einer nachhaltigen Arzneimittelversorgung.