Berlin – Der neue Einsparrekord durch Generika hat sich bereits seit längerem abgezeichnet. Die definitive Höhe der Einsparungen war dann aber auch für Experten überraschend. Im vergangenen Jahr haben die Krankenkassen nach Angaben des unabhängigen Marktforschungsinstitutes IMS HEALTH 10,999 Mrd. Euro allein deshalb weniger ausgegeben, weil Generika statt der deutlich teureren patentfreien Erstanbieterprodukte eingesetzt wurden. Dies entlastet auch die Beitragszahler. Denn die Einsparsumme entspricht etwas mehr als einem Beitragssatzpunkt. Gäbe es keine Generika, lägen die Krankenkassenbeiträge also bei 16,5 Prozent statt bei 15,5 Prozent. Nicht berücksichtigt sind hierbei die Arzneimittelrabattverträge. Die dadurch erzielten Einsparungen verringern die Kassenausgaben zusätzlich.
Die Gründe: Während der Durchschnittspreis für Generika auch 2008 weiter sank, stieg der der patentfreien Erstanbieter im vergangenen Jahr erneut an. Die Schere ist also weiter auseinandergegangen. Im Dezember 2008 kostete ein Generikum in der Apotheke im Mittel mit 18,78 Euro 12,4 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Für ein patentfreies Erstanbieterprodukt musste die GKV dagegen durchschnittlich 45,21 Euro bezahlen. Das waren 9,4 Prozent mehr als im Dezember 2007. Zudem verordneten die Ärzte noch mehr der qualitativ hochwertigen, aber preisgünstigen Generika als im Vorjahr. In 61 von 100 Fällen verschrieben sie 2008 Generika. Im generikafähigen Markt, also dem Bereich, in dem die Ärzte die direkte Wahl zwischen patentfreiem Erstanbieterprodukt und Generikum haben, lag die Quote sogar bei 85,1 Prozent (gegenüber 82,4 Prozent Jahr 2007).
Generika decken also mit ihrem Verordnungsanteil von knapp zwei Dritteln die Grundlast der GKV Arzneimittelversorgung ab, verbrauchen aber deutlich weniger als ein Drittel der finanziellen Ressourcen, die die Krankenkassen für die Arzneimittelversorgung ihrer Versicherten aufwenden. Und Generika sind nicht nur preiswerte, qualitativ hochwertige und bewährte Medikamente; sie sind auch moderne Arzneimittel. Rund zwei Drittel aller chronischen Krankheiten können heute nach den Leitlinien der ärztlichen Fachgesellschaften State of the Art mit Generika behandelt werden.