München/Neuherberg – Neue Leiterin des Instituts für Molekulare Virologie am GSF – Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit (Helmholtz-Gemeinschaft) ist Prof. Dr. med. Ulrike Protzer. Im Rahmen einer Doppelberufung mit der Technischen Universität München wird sie gleichzeitig als Direktorin das Institut für Virologie des TUM-Klinikums rechts der Isar leiten.
Ulrike Protzer arbeitet über das Hepatitis B-Virus und entwickelt basierend auf dem molekularen Verständnis der Virus-Wirt Interaktion neue Therapieansätze. Ihr Institut wird sich in Zukunft der Prävention und Therapie chronischer Viruserkrankungen des Menschen widmen. Hierzu werden neben molekularen Ansätzen immun- und gentherapeutische Strategien eingesetzt.
“Die Forschungsthemen von Frau Protzer werden den Schwerpunkt der GSF, nämlich die Erforschung der Grundlagen einer zukünftigen Medizin, weiter stärken”, betont Prof. Dr. Günther Wess, Wissenschaftlich-Technischer Geschäftsführer der GSF. Im Bereich Infektion und Immunität an der GSF und an der TU München sei hier die Entwicklung von neuen Konzepten zur Behandlung maligner Tumorerkrankungen und chronischer Virusinfektionen zu nennen. “Mit der Strategie der Doppelberufung setzt die GSF auf das seit Jahren bewährte Konzept der gemeinsamen Zusammenarbeit”, so Wess weiter.
TUM-Präsident Prof. Wolfgang A. Herrmann sieht in der neuerlichen Spitzenberufung die bewährte Allianz von TUM und GSF gestärkt, nachdem erst kürzlich Prof. Vasilis Ntziachristos von der Harvard University gewonnen werden konnte. “Mit derzeit 15 gemeinsamen Professuren ist die TUM der stärkste universitäre Partner der GSF”, so Herrmann.
Ulrike Protzer studierte Humanmedizin und promovierte an der Universität Erlangen. An der Universität Mainz absolvierte sie eine Weiterbildung in der Inneren Medizin, bevor sie sich der Grundlagenforschung zuwandte und als Postdoktorandin an das Zentrum für Molekulare Biologie (ZMBH) der Universität Heidelberg wechselte. Im Jahr 2000 habilitierte sich Protzer in Heidelberg im Fach Virologie über das Thema “Virus-Wirt Interaktion der Hepatitis B-Viren”, nachdem sie eine eigenständige Arbeitsgruppe etabliert hatte. Zuletzt leitete sie die Nachwuchs-Forschergruppe “Molekulare Infektiologie” am Zentrum für Molekulare Medizin an der Universität Köln.
Protzer ist Fachärztin für Innere Medizin sowie für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie. Sie ist Mitglied in zahlreichen Fachgesellschaften, unter anderem der Gesellschaft für Virologie, der German (GASL), European (EASL) und American (AASLD) Association for the Study of the Liver, und der Deutschen Gesellschaft für Gentherapie. Als Gutachterin ist sie für die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die Deutsche Krebshilfe und zahlreiche wissenschaftliche Fachzeitschriften tätig.
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