Berlin – Chronische Schmerzen sind ein Problem, welches alle Altersgruppen betrifft. Rücken- und Kopfschmerzen sind so präsent, dass jeder irgendwie davon weiß, selbst betroffen ist oder aber Betroffene kennt. Besonders schwierig wird es, wenn Schmerzen mit zunehmendem Lebensalter durch die Kombination mit anderen Erkrankungen chronisch werden. In diesem Fall ist nicht nur die Lebensqualität herabgesetzt, sondern auch die selbstständige eigenverantwortliche Lebensgestaltung gefährdet. Aufgrund der Altersentwicklung in der Bevölkerung werden künftig die Schmerzproblematiken des Alters eine bedeutende Rolle in der Gesellschaft sowie der medizinischen Versorgung spielen. Daher wird zunehmend eine engere Zusammenarbeit von Altersmedizinern und Schmerzmedizinern erforderlich sein. Nicht nur um die Problematik zu thematisierten, sondern um im Rahmen von Fort- und Weiterbildungen, Kenntnisse zu vermitteln und neue Aspekte in die Versorgung einzubringen.
Die Kooperation der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie e. V. (DGG) und der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin e. V. (DGS) ist ein erster Schritt in diese Richtung. Die gemeinsame Veranstaltung „Chronische Schmerzen im Alter – eine Herausforderung für Behandelnde und Patienten“, am 05. Juni 2019 in der Schmerzklinik Wuppertal, bildet den Auftakt für eine kontinuierliche Zusammenarbeit. Diese wird sich auf dem 31. Jahreskongress 2019 der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie „Geriatrie – jung und grenzenlos“ (5. – 7. September 2019) in Frankfurt und dem 31. Schmerz-und Palliativtag 2020 mit dem Schwerpunktthema „Schmerz und Alter“ (26.-28.03.2020) in Mainz weiter fortsetzen. Ziel ist es, die schmerzmedizinische Versorgung alter Menschen nachhaltig zu gestalten und zu verbessern.
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Deutscher Schmerz- und Palliativtag 2020
Schwerpunktthema „Schmerz und Alter“ in Zusammenarbeit mit der Deutsche Gesellschaft für Geriatrie e.V., 26.-28.03.2020 in Mainz
Zertifizierte Fortbildung – Schmerzmedizinische Geriatrie
Die Besonderheiten in der Diagnostik und Therapie chronischer Schmerzen bei alten Menschen benötigen spezielle Kenntnisse. Ziel dieser von beiden Gesellschaften zertifizierten Fortbildung ist es Kompetenzen auszubauen, die für den Praxis und Klinikalltag notwendig sind. Die Themen orientieren sich an der Herausforderung bei der Versorgung alter Menschen. Die Kombination verschiedener Erkrankung und die damit verbundene Pharmakotherapie, verbunden mit bei diesen Patienten häufig bestehender reduzierter Organfunktion sowie Einschränkungen der Mobilität und kognitiver Funktionen benötigen eine spezielle Vorgehensweise – von der Diagnostik bis zur Therapie und Therapiebegleitung. Was ist pharmakologisch sinnvoll? Was ist an zusätzlichen Therapieangeboten ratsam?
Themen:
- Bio-Psycho-Soziales Krankheitsmodell
- Multimorbidität
- Polypharmazie
- Dokumentation
- Therapieplanung
Symposium „Schmerz und Demenz“
- Epidemiologie
- Diagnostik
- Sport im Alter
- Kommunikation
- Therapie
Weiterführende Links:
www.dgschmerzmedizin.de
www.schmerz-und-palliativtag.de
Die Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V. (DGS) ist mit rund 4.000 Mitgliedern die größte Gesellschaft praktisch tätiger Schmerztherapeuten in Europa. Sie setzt sich für ein besseres Verständnis und für bessere Diagnostik sowie Therapie des chronischen Schmerzes ein. Bundesweit ist sie in rund 125 regionalen Schmerzzentren organisiert, in denen interdisziplinäre Schmerzkonferenzen veranstaltet werden. Oberstes Ziel der DGS ist die Verbesserung der Versorgung von Menschen mit chronischen Schmerzen. Mit der Anfang 2018 verabschiedeten DGS-Agenda 2020plus soll die Qualität in der Schmerzmedizin durch die Etablierung von Therapiestandards sowie die Verbesserung der Aus-, Fort- und Weiterbildung auf den Gebieten der Schmerzdiagnostik und Schmerztherapie für Ärzte aller Fachrichtungen noch weiter ausgebaut werden.