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Gemeinsam gegen Aids – Prävention national und weltweit stärken

PRESSEMITTEILUNG der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen

Berlin – Zum Weltaidstag 2007 erklären Biggi Bender, gesundheitspolitische Sprecherin, und Ute Koczy, entwicklungspolitische Sprecherin:

In den vergangenen Jahren ist die Zahl der neu diagnostizierten HIV-Infektionen in Deutschland gestiegen. Gleichzeitig ist ein sinkendes Problembewusstsein in der Bevölkerung zu verzeichnen. HIV/Aids wird nicht mehr als tödliche Bedrohung, sondern fälschlicherweise als behandelbare Krankheit angesehen. Aids ist nicht heilbar und auch mit Medikamenten nur schwer zu ertragen.

Notwendig sind verstärkte Anstrengungen in der Aidsprävention, aber auch bei der möglichst frühzeitigen Diagnostik der HIV-Infektion. Bei der Weiterentwicklung der Aidsprävention müssen noch stärker als bisher Unterschiede innerhalb von Risikogruppen (wie Schwule, Bisexuelle oder Migrantinnen) sowie das sich verändernde Risikoverhalten berücksichtigt werden. Dabei ist auch ohne Tabus über nicht allgemein übliche Sexualpraktiken aufzuklären. Zentraler Ansatzpunkt jeder zielgruppenspezifischen Präventionsüberlegung sollte die Frage sein, warum Safer Sex auch von denen, die gut informiert sind, nicht praktiziert wird.

Auch international zeigen die neuen Zahlen für 2007, dass gute Prävention erfolgreich ist. In einigen der am stärksten betroffenen Länder, wie Kenia oder Botswana, zeichnet sich endlich ein Wandel der Verhaltensmuster beim Sexualverhalten ab. Dennoch ist dies kein Grund zur Entwarnung: Noch immer leben weltweit 33 Millionen Menschen mit HIV und Aids, zwei Drittel davon in Afrika südlich der Sahara.

Dank größerer internationaler Anstrengungen haben mittlerweile mehr Menschen Zugang zu lebensverlängernder Aids-Behandlung. Die G8-Staaten haben versprochen, in den nächsten Jahren 60 Milliarden US-Dollar in die Bekämpfung von Aids, Malaria und Tuberkulose zu investieren. Doch Geld alleine ist bei weitem nicht genug, wenn gleichzeitig kein Wille besteht, die Patentrechte auf lebensnotwendige Medikamente zu lockern. Denn ein scharfes Patentrecht auf Medikamente bedeutet, dass für diejenigen Menschen, die sie am nötigsten haben, eine preiswerte Behandlung mit wirkungsvollen Aids-Medikamenten schlicht außer Reichweite liegt.

Es ist Zeit zu handeln: Auch dieses Jahr wird HIV/Aids wieder mehr als zwei Millionen Opfer fordern