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Gemeinsam für eine gesündere Zukunft: World NTD Day

Pressemitteilung

Hannover „Weltweit sind heute immer noch Millionen von Menschen von vernachlässigten Tropenkrankheiten betroffen oder bedroht – und das jeden Tag. Mit einer Erkrankung gehen häufig nicht nur starke gesundheitliche Probleme einher, sondern oft auch Stigmatisierung und Diskriminierung“, sagt Jan Kreutzberg, Geschäftsführer der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW) anlässlich des heutigen Welttags der Neglected Tropical Diseases (NTDs). 

Die Betroffenen leben meist in den ärmsten Regionen der Welt, leiden unter Dengue-Fieber, Bilharziose oder Flussblindheit – Namen von Krankheiten, die viel zu oft übersehen und vernachlässigt werden und in Deutschland und Europa kaum bekannt sind. Krankheiten wie etwa Noma, das im Dezember 2023 als 21. NTD in die offizielle Liste der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aufgenommen worden ist. Dabei handelt es sich um eine schwere Erkrankung von Mund und Gesicht, bei der Teile des Gesichtes regelrecht zerfressen werden und anschließend vernarben. Noma tritt vor allem bei unterernährten Kleinkindern auf, die in wirtschaftlich benachteiligten Regionen aufwachsen – etwa in Subsahara-Afrika – und kann sogar zum Tod führen.

„Infektionen wären häufig vermeidbar, wenn die Aufklärung verstärkt und der Zugang zu entsprechenden Medikamenten vereinfacht würde“, betont Kreutzberg und appelliert an Bundesregierung und EU, für mehr finanzielle Anreize im Hinblick auf Forschung und Entwicklung zu sorgen. „Denn dieser Kampf erfordert einen ganzheitlichen Ansatz auf globaler, nationaler und lokaler Ebene, um das Ziel der Weltgesundheitsorgansiation, NTDs bis zum Jahr 2030 zu eliminieren, auch zu erreichen.“

In diesem Jahr steht der Welttag der NTDs unter dem Motto „Gemeinsam für eine gesündere Zukunft“. Die Botschaft ist klar: Die Bekämpfung vernachlässigter Tropenkrankheiten erfordert große globale Anstrengungen. Doch Experten wie Achim Hörauf, Professor für Parasitologie an der Universität Bonn, sehen hier erheblichen Nachholbedarf – gerade als Folge der Corona-Pandemie in den vergangenen Jahren. „Die NTDs sind wegen mangelnder Advocacy eigentlich immer die ersten, die vernachlässigt werden. Nach Corona gab es schon deutlich weniger Fördergelder aus den USA, Großbritannien ist sogar ganz ausgestiegen. Und auch in Deutschland muss das BMZ (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, d. Red.) deutliche Einschränkungen hinnehmen“, sagt Hörauf in einem Interview mit der DSW. Das ganze Interview finden Sie hier, es kann unter Hinweis auf Copyright und unsere Website genutzt werden.

Weitere Infos
https://www.dsw.org/7-fragen-7-antworten-zu-armutskrankheiten/

Über die DSW
Die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) ist eine international tätige Entwicklungsorganisation. Ihr Ziel ist es, zu einer zukunftsfähigen Bevölkerungsentwicklung beizutragen. Daher unterstützt sie junge Menschen dabei, selbstbestimmte Entscheidungen über ihre Sexualität und Verhütung zu treffen. Gleichzeitig bringt sie sich auf nationaler und internationaler Ebene in politische Entscheidungsprozesse in den Bereichen Gesundheit, Familienplanung und Gleichstellung der Geschlechter ein.