Berlin – Zum Beschluss des Bundeskabinetts zu den Details der geförderten privaten Pflegezusatzversicherung erklärt der Vorsitzende des Verbandes der Privaten Krankenversicherung (PKV), Reinhold Schulte:
„Die Einführung der staatlich geförderten Pflegezusatzversicherung ist eine richtige und dringend notwendige Zukunftsvorsorge. Es wird sich auf Dauer als historische Weichenstellung erweisen, dass die Bürger beim Aufbau einer zusätzlichen privaten Vorsorge unterstützt werden. Die Förderung der zusätzlichen privaten Pflegevorsorge ist beispielhaft für eine vorausschauende und generationengerechte Politik, die vor den demografischen Problemen nicht die Augen verschließt, sondern frühzeitig gegensteuert.
Die Zahl der Pflegebedürftigen wird sich in Deutschland nahezu verdoppeln, von heute rund 2,4 Millionen Menschen auf etwa 4,5 Millionen im Jahr 2050. Zugleich sinkt die Zahl der Bürger im erwerbsfähigen Alter um mehr als 30 Prozent: von aktuell 51 Millionen auf dann nur noch 34 Millionen Menschen. Für die jüngeren Generationen, die den Sozialstaat von morgen finanzieren müssen, brennt die Kerze also an beiden Enden gleichzeitig. Da ist Kapitaldeckung die beste Vorsorge. Die Förderung der zusätzlichen, kapitalgedeckten privaten Pflegevorsorge trägt der Tatsache Rechnung, dass eine Ausweitung des Umlageverfahrens in der Sozialversicherung angesichts der Demografie-Probleme nicht mehr möglich ist.
Viele Menschen unterliegen heute noch der ‚Sicherheitsillusion‘, durch die bestehende Pflegepflichtversicherung ausreichend abgesichert zu sein, doch sie bietet nur einen Teilkasko-Schutz. Mit der neuen geförderten Zusatzversicherung kann jeder die Pflichtversicherung ergänzen. Damit wird rechtzeitig eine Lücke geschlossen, die vielen sonst erst zu spät bewusst wird.
Die staatliche Förderung wird die Menschen stärker für das Pflegerisiko sensibilisieren und die Bereitschaft zur privaten Pflegevorsorge erhöhen. Die geförderte Pflegezusatzversicherung ist ein Angebot an alle Bürger, da sie jedem ohne Risikoprüfung zugänglich ist.
Gerade für junge Leute ist diese private Pflegevorsorge ein attraktives Angebot, denn immerhin bekommen sie bis zu 50 Prozent Staatszuschuss, also 5 Euro Zulage bei 10 Euro Eigenbeitrag. Schon für diesen Mindestbeitrag können sie monatlich mindestens 600 Euro Pflegetagegeld für Pflegestufe 3 zusätzlich absichern. Je früher man mit der Vorsorge beginnt, desto geringer ist der Beitrag. Damit setzt die neue Förderung der privaten Pflegezusatzversicherung starke Anreize, dass mehr Menschen für die demografische Lücke in der Pflege vorsorgen.“