Wuppertal – (10.10.2007) Mit fundierten Informationen will die BARMER ihren Versicherten intensiver bei der Entscheidung über individuelle Gesundheitsleistungen helfen. “Wir sehen einen wachsenden Beratungsbedarf, allein schon aufgrund der Tatsache, dass Versicherten immer häufiger solche Leistungen angeboten werden”, so Birgit Fischer, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der BARMER. Kern des neuen Beratungsangebots ist eine umfangreiche Bewertung typischer Individueller Gesundheitsleistungen auf der Internetseite der BARMER. Neben Erläuterungen zu Methoden wie der Messung des Augeninnendrucks, zusätzlicher Ultraschalluntersuchungen während der Schwangerschaft oder der PSA-Bestimmung zur Früherkennung von Prostatakrebs geht es dabei immer auch um die Klarstellung, was tatsächlich unter die Individuellen Gesundheitsleistungen fällt und welche Methoden von der Krankenkasse übernommen werden.
Grundsätzlich sieht Fischer in Individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) eine durchaus sinnvolle Ergänzung des umfassenden Leistungskataloges gesetzlicher Krankenkassen. “Diesen Zweck erfüllen sie aber nur, wenn der persönliche Nutzen des Patienten im Vordergrund steht”, betont Fischer. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung zähle zu den IGeL-Leistungen, was von Patienten nachgefragt wird, was ärztlich empfehlenswert oder vertretbar sei. Dies könne jedoch nicht mit medizinischer Notwendigkeit oder gesicherter Qualität gleichgesetzt werden.
Eine wissenschaftliche Studie hatte erst kürzlich über einen deutlichen Anstieg der Angebote Individueller Gesundheitsleistungen an gesetzlich Krankenversicherte berichtet. Besonders auffällig dabei: Die Mehrheit der Leistungen wurde ohne schriftliche Vereinbarung vorgenommen, in einem Fünftel der Fälle gab es nicht einmal eine Rechnung. Die Informationen der BARMER sind unter http://www.barmer.de abrufbar. Komplettiert werden sie durch eine Checkliste fürs richtige “IGeLn” und weiterführende Links zum Thema.