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FreiwilligendienstePetition erfolgreich – jeder vierte Platz ist gefährdet
Gaarunyaa, Eva, Jakob und Max leisten derzeit einen Freiwilligendienst bei der Lebenshilfe NRW. Angesichts der geplanten Mittelkürzungen im Jahr 2024 würde jeder vierte Platz in den Freiwilligendiensten wegfallen, sodass Max keine Möglichkeit gehabt hätte, einen Freiwilligendienst zu absolvieren.

Freiwilligendienste
Petition erfolgreich – jeder vierte Platz ist gefährdet

PRESSEMITTEILUNG

Hürth – Kampagne für Stärkung der Freiwilligendienste erreicht über 100.000 Unterschriften und setzt damit deutliches Zeichen gegen die Kürzungspläne der Bundesregierung.

Die Kampagne „Freiwilligendienst stärken“ ist mit ihrer Petition an den Deutschen Bundestag erfolgreich: Über 100.000 Menschen unterstützen die Forderung nach einer Stärkung der Freiwilligendienste. Damit hat die Petition deutlich das Quorum von 50.000 Unterschriften überschritten und es steht fest, dass es im Herbst eine öffentliche Anhörung im Petitionsausschuss des Bundestages geben wird.

„Die zahlreichen Unterschriften machen deutlich, die aktuellen Bedingungen in den Freiwilligendiensten sind bereits länger nicht mehr tragbar! Dass gerade jetzt die Bundesregierung die Freiwilligendienste zusammenkürzen will und in Kauf nimmt, dass jeder vierter Platz in einer Einsatzstelle wegfällt, ist eine Katastrophe. Wir werden bei unserer Anhörung ganz klar machen: Wir brauchen jetzt eine Stärkung, keine Streichung. Mit den geplanten Streichungen droht der Zusammenfall ganzer Einsatzstellenbereiche und Strukturen, welche auch die Zivilgesellschaft deutlich zu spüren bekommen wird. Deshalb werden wir alles unternehmen, um die Kürzungen zu verhindern“, erklärt Petentin Marie Beimen.

Die Bundesregierung hat mit ihrem Haushaltsentwurf für 2024 eine Einsparung von 78 Millionen Euro auf den Weg gebracht, was rund 24 Prozent aller Bundesmittel für die Freiwilligendienste entspricht. Für 2025 wurde eine weitere Kürzung von 35 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Die Kürzungen verschlechtern die gesamten Rahmenbedingungen für Freiwillige massiv und bedrohen die Freiwilligendienste in ihrer pädagogischen Qualität, Struktur und Existenz im In- und Ausland. Die von der Lebenshilfe NRW unterstütze Kampagne „Freiwilligendienst Stärken“ wird sich nun darauf konzentrieren, die angekündigten Kürzungen doch noch zu verhindern.

“Die Politik betont regelmäßig, wie wichtig Bildung ist. Die Freiwilligendienste leisten seit vielen Jahren wichtige gesellschaftliche Bildungsarbeit, beispielsweise junge Menschen für Care-Arbeit bei der Lebenshilfe zu begeistern. Gleichzeitig vermitteln Freiwilligendienste gesellschaftliches Miteinander, in unterschiedlichsten Einsatzstellen und bei Bildungsseminaren. In einer Zeit, in der unsere Demokratie immer öfter in Frage gestellt wird und fragwürdige Parteien Zuspruch erleben, die Minderheiten ausgrenzen wollen, halten wir die von der Bundesregierung geplanten Kürzungen beim Freiwilligendienst für grob fahrlässig”, sagt Philipp Peters, Sprecher der Lebenshilfe NRW.

Der Landesverband Lebenshilfe NRW

Die 72 nordrhein-westfälischen Orts- und Kreisvereinigungen der Lebenshilfe, mit rund 18.000 Mitgliedern, und 52 außerordentlichen Mitgliedsorganisationen sind Träger oder Mitträger von zahlreichen Diensten, Einrichtungen und Angeboten für Menschen mit Behinderung. Sie alle sind Mitglieder im nordrhein-westfälischen Landesverband, der Lebenshilfe Nordrhein-Westfalen e.V.
In Frühförderstellen, (meist inklusiven) Kindertageseinrichtungen, Schulen und Tagesförderstätten, Werkstätten, Fortbildungs- und Beratungsstellen, Sport-, Spiel- und Freizeitprojekten, besonderen Wohnformen und ambulant unterstütztem Wohnen, familienentlastenden Diensten und vielen weiteren Angeboten werden in NRW durch die Lebenshilfe über 30.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene durch über 16.000 Mitarbeitende der Träger gefördert, unterstützt und begleitet.

Hauptamtliche und ehrenamtliche Mitarbeitende der Lebenshilfe sind mit diesen Aufgaben betraut. Angehörige von Menschen mit Behinderung können sich in Elterngruppen austauschen, Menschen mit Behinderung selbst arbeiten in Vorständen und anderen Gremien der Lebenshilfe mit.