Hamburg – In den vergangenen Jahren hat der Senat das vorhandene System der Behindertenhilfe und -eingliederung in enger Abstimmung mit den Verbänden behutsam modernisiert und weiterentwickelt. Dabei wurden erhebliche Fortschritte für Selbständigkeit und Teilhabe von Menschen mit Behinderung erzielt. Heute trifft sich Bürgermeisterin und Sozialsenatorin Birgit Schnieber-Jastram im Rahmen des regelmäßigen Dialogs mit dem Elternverein “Leben mit Behinderung, um die Lebenssituation von Menschen mit Behinderung in Hamburg konstruktiv zu beleuchten.
Anlässlich des Treffens sagt Bürgermeisterin Schnieber-Jastram: “Gute Sozialpolitik muss sich ganz konkret um die Schwächeren in der Gesellschaft kümmern. Uns ist es in den vergangenen Jahren gelungen, die Teilhabemöglichkeiten von Menschen mit Behinderung in Hamburg nachhaltig zu verbessern: Es werden mehr behinderte Kinder integriert in Kitas betreut, Hamburg gehört zu den Vorreitern bei der Umsetzung des Persönlichen Budgets – und wir erfüllen den Wunsch von immer mehr Menschen, in eigenen vier Wänden statt in einer stationären Einrichtung zu leben und somit mehr Privatsphäre zu haben”, so Bürgermeisterin Schnieber-Jastram. “Damit geben wir uns aber nicht zufrieden. Vor dem Hintergrund der wachsenden Zahl von Menschen, die eine Behinderung haben, entwickeln wir unsere Politik ständig weiter, um bestmögliche Rahmenbedingungen für behinderte Menschen in Hamburg zu schaffen. Aber auch die Gesellschaft muss ihren Beitrag leisten, diese Menschen teilhaben lassen und Vorurteile abbauen”, so Bürgermeisterin Schnieber-Jastram weiter.
In Hamburg leben rund 250.000 Menschen mit Behinderung. Von ihnen sind etwa 155.000 Menschen schwerbehindert. Das 2005 beschlossene Hamburgische Landesgleichstellungsgesetz für Menschen mit Behinderung hat bei ihnen zu mehr Barrierefreiheit zum Beispiel im Umgang mit Behörden geführt. Die ebenfalls 2005 umgesetzte Neuordnung der Beförderung ermöglicht mehr Wahlfreiheit bei der Organisation der eigenen Mobilität. Außerdem wurden folgende Fortschritte erreicht: Mehr Kinder mit Behinderung werden gezielt und integriert in Hamburger Kitas betreut: Ihre Zahl stieg von 999 in 2001 um rund ein Drittel auf 1.300 Kinder in 2007 an. Es leben mehr Menschen mit einer geistigen Behinderung in den “eigenen vier Wänden”: Seit Beschluss eines Ambulantisierungsprogrammes in 2006 wurde die Umwandlung von 326 stationären Plätzen in ambulant betreutes Wohnen befürwortet. Zielsetzung des Programms ist, Menschen mit geistiger Behinderung mehr Privatsphäre und Eigenständigkeit zu ermöglichen. Das seit Jahresbeginn 2008 bundesweit gesetzlich verankerte Persönliche Budget wird bereits seit Januar 2003 in Hamburg gewährt. Allein beim Sozialhilfeträger Hamburg machten davon bisher rund 35 Menschen Gebrauch, von der Bundesagentur für Arbeit werden zurzeit rund 25 Persönliche Budgets in Hamburg geleistet.
Während der Sommerferien 2007 wurde erstmalig eine Hortbetreuung für 36 behinderte Kinder durchgeführt. Berufstätige Eltern mit behinderten Kindern, die während der Sommerferien einer schwierigen Betreuungssituation ausgesetzt waren, werden auf diese Weise entlastet und die Kinder zusätzlich gefördert.
Rund 10.000 Menschen mit Behinderung erhalten Leistungen der Eingliederungshilfe vom Sozialhilfeträger Hamburg. 2007 sind hierfür rund 311,6 Millionen Euro aufgewendet worden. 2001 waren es rund 278,6 Millionen Euro.