Berlin – Das Bundesministerium für Gesundheit hatte mit Bekanntmachung vom 13. Juli 2012 einen Forschungsschwerpunkt “Forschung zur Verbesserung der Versorgung von Menschen mit psychischen Störungen” ausgeschrieben. Ziel der Maßnahme war die Förderung von Projekten zur Verbesserung der evidenzbasierten Versorgung von Menschen mit psychischen Störungen in zwei spezifischen Modulen. Fünf Projekte wurden nun ausgewählt.
Dazu Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr: “Psychische Erkrankungen gewinnen in unserem Gesundheitswesen zunehmend an Bedeutung. Nicht selten führen sie bei den betroffenen Menschen und ihren Angehörigen zu großen Belastungen und Einschnitten der Lebensqualität. Für diese Menschen wollen wir mit dem neuen Förderschwerpunkt Erkenntnisse gewinnen. Wir wollen die Qualität der psychiatrischen und psychotherapeutischen Gesundheitsversorgung weiter entwickeln und verbessern.”
In einem ersten Modul steht die Stärkung der evidenzbasierten Versorgung bei den Krankheitsbildern ADHS und Depression im Vordergrund. Hier sollen die Umsetzung möglichst evidenzbasierter Leitlinien evaluiert, Gründe der Nicht- bzw. nur teilweisen Umsetzung identifiziert und Lösungsansätze zur Behebung möglicher Defizite entwickelt werden.
In einem zweiten Modul sollen innovative sektorenübergreifende Versorgungsnetze einschließlich der Zusammenarbeit zwischen beteiligten Leistungsträgern evaluiert werden.
Auf die Bekanntmachung hatten sich insgesamt 42 Antragsteller beworben. In einem Begutachtungsverfahren mit unabhängigen Experten und Expertinnen wurden die Anträge geprüft und bewertet. Fünf Projekte wurden zur Umsetzung ausgewählt:
* VERA – Versorgungsverlauf bei Depressionen in Arztpraxen (Projektnehmer: TU Dresden)
* IVPOWER – Wirksamkeit und Effizienz von Verträgen zur integrierten Versorgung von Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen (Projektnehmer: Universität Ulm)
* AgeMooDe+Synergie – Versorgung depressiver alter Menschen in Deutschland (Projektnehmer: UniversitätLeipzig)
* ImLeiV-ADHS – Implementierung leitlinienorientierter Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit ADHS (Projektnehmer: Universität Köln)
* Vernetzte Versorgung 13+1, AQUA-Institut Göttingen
Die Ergebnisse der Untersuchungen werden in den Jahren 2015 / 2016 vorliegen und auf der Homepage des Ministeriums veröffentlicht werden.