Berlin – Anlässlich der Vorstellung des verbraucherpolitischen Berichts 2008 der Bundesregierung erklärt der zuständige Berichterstatter der SPDBundestagsfraktion Volker Blumentritt:
Gut ein Jahr nach Veröffentlichung des Eckpunktepapiers “Gesunde Ernährung und Bewegung – Schlüssel für mehr Lebensqualität” soll im Juni 2008 der Nationale Aktionsplan Ernährung vorgelegt werden. Ziel des Aktionsplanes ist es, das Ernährungs- und Bewegungsverhalten der Bevölkerung nachhaltig zu verbessern, die Zunahme von Übergewicht bei Kindern zu stoppen und die Verbreitung von Übergewicht zu verringern.
Der verbraucherpolitische Bericht macht deutlich, dass die Bundesregierung im Rahmen des Aktionsplanes ein besonderes Augenmerk auf Forschungsprojekte legen wird, die sich mit den Wirkungsmechanismen von Nahrung auf den Organismus befassen sollen. Die Ergebnisse dieses rein ernährungsphysiologischen Ansatzes allein werden im Bereich der Übergewichtsprävention kaum zum Erfolg führen. Um dem gesamtgesellschaftlichen Phänomen Übergewicht erfolgreich entgegen zu treten, müssen wir uns zunehmend dem Bereich der Verhaltens- und Verhältnisprävention zuwenden. Hier besteht ein ebenso großer Forschungsbedarf, den es zu fördern gilt. Kenntnisse über ernährungsphysiologische Zusammenhänge sind Grundlage für das Wissen über gesunde Ernährung. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass selbst umfangreiche Kenntnisse über gesunde Ernährungsweisen und Lebensstile bei den betroffenen Menschen selten zu angepassten Verhaltensweisen führen. Aktuelle Studien belegen, dass bildungsferne Schichten stärker von der Übergewichtsproblematik betroffen sind. Diese Gruppe werden wir auch zukünftig nicht mit einem Ansatz erreichen, der vornehmlich auf Informationsvermittlung setzt. Gesundheitsbildung muss in diesen Zielgruppen frühzeitig und vor allem ganzheitlich ansetzen, um erfahren und verinnerlicht zu werden. Hier sollten wir Schwerpunkte auf Forschung und Umsetzung legen, um zukünftig spürbare Erfolge auf dem Weg hin zu einer gesünderen Gesellschaft zu erzielen. Dieser Ansatz sollte auch finanzpolitisch unsere Unterstützung finden.