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Forschungspreisträger aus Indien in Berlin und Würzburg

Gemeinsame Pressemitteilung der Universität Würzburg und des Robert Koch-Instituts

Berlin, Würzburg – Wissenschaft ist Begegnung. Der Mikrobiologe Professor Seyed Hasnain von der Universität Hyderabad in Indien erhält den renommierten Humboldt-Forschungspreis und wird mehrere Monate am Robert Koch-Institut in Berlin und an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg forschen. Die Alexander von Humboldt-Stiftung zeichnet mit dem Preis jedes Jahr Wissenschaftler aus dem Ausland aus, die „das eigene Fachgebiet nachhaltig geprägt haben“ und lädt sie ein, bis zu zwölf Monaten in Deutschland an einem Ort ihrer Wahl zu forschen. Seyed Hasnain, der auch Vizekanzler seiner Universität und Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina ist, hat sich für die Universität Würzburg und das Robert Koch-Institut entschieden.

Seyed Hasnain ist international bekannt für seine hervorragenden Forschungsarbeiten zu bakteriellen Infektionserregern. Er entwickelte Methoden für die schnelle Diagnose von krankmachenden Bakterien, insbesondere Mykobakterien. Er identifizierte bei Mycobacterium tuberculosis, dem Erreger der Tuberkulose, auch neue antigene Substanzen, die vielversprechende Kandidaten für die Entwicklung eines wirksamen Tuberkulose-Impfstoffs sind. In Deutschland wird sich Seyed Hasnain insbesondere mit Escherichia coli und Staphylokokken befassen. Diese Bakterien kommen normalerweise im Darm beziehungsweise auf der Haut oder Schleimhaut als Teil der „Normalflora“ vor und verursachen unter bestimmten Umständen Erkrankungen.

Die gastgebenden Wissenschaftler sind Privatdozent Ulrich Dobrindt vom Institut für Molekulare Infektionsbiologie der Universität Würzburg und Professor Jörg Hacker, Präsident des Robert Koch-Instituts. Die beiden Biologen erforschen das Erbgut von Bakterien. Es kommt darauf an, den einzelnen Erbanlagen Funktionen zuzuordnen und zu verstehen, wie zum Beispiel eine krankmachende Eigenschaft, die Vorliebe für eine bestimmte Wirtsart oder eine Antibiotikaresistenz entsteht. Außerdem ist das Erbgut von Keimen sehr wandlungsfähig: Aufnahme, Vermehrung oder Verlust von Erbgutabschnitten sowie punktuelle Veränderungen im Erbgut können kontinuierlich neue Erregervarianten mit unerwarteten Eigenschaften hervorbringen. Zuletzt veröffentlichten Jörg Hacker und Ulrich Dobrindt gemeinsam mit Seyed Hasnain (und Niyaz Ahmed) in der angesehenen Fachzeitschrift „Nature Reviews Microbiology“ eine Übersicht zur Flexibilität des Erbguts bei krankmachenden Bakterien und ihren ungefährlichen Verwandten („Genomic fluidity and pathogenic bacteria: applications in diagnostics, epidemiology and intervention“, Nature Reviews Microbiology, Vol. 6, May 2008, 387-394).

Seyed Hasnain und Jörg Hacker engagieren sich seit langem für die Indisch-Deutsche Zusammenarbeit in der Wissenschaft. So gründeten sie 2005 das Indisch-Deutsche Verbindungsbüros IGLO. Das an der Universität Würzburg angesiedelte Büro soll die Kontaktaufnahme und die Zusammenarbeit zwischen indischen und deutschen Infektionsforschern erleichtern. Für die Leopoldina initiierte und organisierte Jörg Hacker 2007 das erste gemeinsame Seminar mit der Indischen Nationalen Akademie der Wissenschaften. Für die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), deren Vizepräsident er ist, wird Jörg Hacker im Herbst 2008 mit einer DFG-Delegation nach Indien reisen.

Weitere Informationen: – Preisträger: http://www.isogem.org – Gastgeber: http://www.infektionsforschung.uni-wuerzburg.de und http://www.iglo.uni-wuerzburg.de – Alexander von Humboldt-Stiftung: http://www.humboldt-foundation.de