Freiburg – Eine kürzlich publizierte Studie1konnte erneut die gute Wirksamkeit von lokalem Dequaliniumchlorid bei der Therapie der bakteriellen Vaginose belegen.
Bakterielle Vaginose, die häufigste Ursache von Vaginalinfektionen bei Frauen im gebärfähigen Alter, ist mit einer Reihe von erhöhten Risiken verbunden. Dazu zählen eine mögliche Ansteckung mit sexuell übertragbaren Krankheiten oder ein erhöhtes Frühgeburtsrisiko in der Schwangerschaft.
Die nun publizierte klinische Studie von Weissenbacher et al. konnte bei bakterieller Vaginose eine gleich gute Wirksamkeit von vaginalem Dequaliniumchlorid (Fluomizin®) und einer in den Leitlinien empfohlenen Substanz (Clindamycin) demonstrieren. Dequaliniumchlorid wird seit Jahrzehnten bei Vaginalinfektionen angewendet. Aufgrund des guten Sicherheitsprofils ist ein Einsatz auch in der Schwangerschaft möglich. Es stellt daher eine valide Therapieoption für Frauen mit bakterieller Vaginose dar.
Die multizentrische Studie schloss 321 Frauen ein. Primärer Endpunkt war die klinische Heilungsrate auf Basis der Amsel-Kriterien. Sekundäre Endpunkte waren die Rate von Therapieversagern bzw. Rezidiven, Auftreten vulvovaginaler Candidosen nach Therapie, Laktobazillen-Reinheitsgrad, klinischer Symptomscore und Sicherheit der Therapie.
Die Studienteilnehmerinnen wurden randomisiert den beiden Studienarmen mit sechs Tagen vaginalen Dequaliniumchlorid-Tabletten oder sieben Tagen vaginaler Clindamycin-Creme zugeteilt. Eine Woche nach Therapie zeigte sich kein signifikanter Unterschied in Bezug auf die Heilungsrate von ca. 80% für beide Substanzen. Auch beim Nachuntersuchungszeitpunkt nach vier Wochen waren beide Behandlungen gleich effektiv.
Bei den mit Dequaliniumchlorid behandelten Frauen traten vier Wochen nach Behandlung tendenziell weniger vulvovaginale Candidosen auf (Dequaliniumchlorid 2,5%, Clindamycin 7,7%). Das Sicherheitsprofil beider Substanzen war gut und wies keine signifikanten Unterschiede auf. Sowohl Patientinnen als auch Untersucher beurteilten die Therapie mit Dequaliniumchlorid überwiegend als gut bis sehr gut.
Der leitende Untersucher kommentierte die Ergebnisse dahin gehend, dass die Therapie mit Dequaliniumchlorid (Fluomizin®) erneut bestätigt werden konnte. Die Substanz sei auch interessant für solche Fälle, in denen Zweifel über die Art der beteiligten Mikroorganismen besteht, da Dequaliniumchlorid ein breit wirksames Spektrum für die Behandlung von abnormaler Flora biete.
Fluomizin® Vaginaltabletten enthalten 10mg Dequaliniumchlorid und erzielen eine hohe Wirkstoffkonzentration am Ort der Infektion. Dequaliniumchlorid besitzt ein breites antimikrobielles Spektrum, ist gut verträglich und die systemische Exposition ist vernachlässigbar. Von diesen Eigenschaften profitieren Patientinnen bei der Therapie der bakteriellen Vaginose, insbesondere auch während Schwangerschaft und Stillzeit. Dem behandelnden Arzt steht damit eine bewährte und erneut bestätigte Therapie zur Verfügung.
1 Weissenbacher ER et al.: A Comparison of Dequalinium Chloride Vaginal Tablets (Fluomizin®) and Clindamycin Vaginal Cream in the Treatment of Bacterial Vaginosis: A Single-Blind, Randomized Clinical Trial of Efficacy and Safety. Gynecol Obstet Invest 2012;73:8-15.