Mehr Reichweite im Gesundheitsmarkt

Schließen

Registrierung

Melden Sie sich noch heute an, um gezielt und effektiv Ihre Nachrichten in der Gesundheitsbranche verbreiten zu können.

Kontoinformationen

Ansprechpartner:in

Adresse

Kontakt

Es wurde eine E-Mail zur Bestätigung an Sie gesendet. Nach der Bestätigung sind Sie erfolgreich registriert.


Flugkrise gemeistert – alle Stammzellspenden kamen an

Entspannung bei der DKMS

Tübingen – Aufatmen bei der DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei gGmbH: Trotz des weltweiten Flugchaos aufgrund des Vulkanausbruchs in Island konnten alle Stammzell- und Knochenmarktransporte rund um den Globus termingerecht stattfinden.

„Das Leben der Patienten, die in Europa und in Übersee dringend auf die lebensrettende Spende eines DKMS-Spenders warten, war zu keinem Zeitpunkt gefährdet. Auch alle unsere Spender kamen, zum Teil auch auf Grund von enormer Eigeninitiative, planmäßig zur Stammzellentnahme in unseren bundesweiten Entnahmezentren. Unser Dank gilt dem DKMS-Krisenstab unter der Leitung von Gabi Rall (Leiterin DKMS-Stammzellentnahme-Team), der eine logistische Meisterleistung vollbracht und rund um die Uhr fieberhaft an individuellen Problemlösungen gearbeitet hat“, so Dietmar Pawlik, Geschäftsführer der weltweit größten Stammzellspenderdatei.

Hintergrund: Blutstammzellen müssen von speziell ausgebildeten Kurieren schnellstmöglich in speziell gekühlten Transportkoffern der Fachklinik zugestellt und dem Patienten transplantiert werden. Hat die Konditionierung – sprich: die Vorbehandlung – eines Patienten auf eine Stammzelltransplantation – mit Hochdosis-Chemotherapie und Bestrahlung erst begonnen, muss die Spende zwingend erfolgen, andernfalls bedeutet das den sicheren Tod des Patienten.

Hunderttausende von Flügen wurden in den letzten Tagen weltweit gestrichen. Eine dramatische Situation. Bei der DKMS war täglich 24 Stunden ein 9-köpfiges Team damit beschäftigt, schnell und unbürokratisch auf die Flugkrise zu reagieren. Europa war relativ schnell abgesichert – alle Stammzelltransporte wurden mit großem logistischen Aufwand, aber immer „in time“ per Bahn und mit Kurierdiensten zugestellt.

Weitaus schwieriger stellte sich die Situation bei den Überseetransporten dar. Um abgesagte Interkontinentalflüge best- und schnellstmöglich zu ersetzen, wurde mit Hochdruck an individuellen Lösungen gearbeitet: „Wir haben ständig Kontakt zu den Fluggesellschaften gehalten, und es gab ja vor allem in Südeuropa immer geöffnete Flughäfen, von denen nach Übersee gestartet wurde. Um dort hin zu gelangen, haben wir auf eigene Initiative private Learjets gechartert“, berichtet Dr. Livia Cotta, Bereichsleiterin Medizinisches Management der DKMS.

Am Montag gingen acht Stammzelltransplantate von DKMS-Spendern in die USA, eine eigens gecharterte Maschine startete mit Sondergenehmigung um 5 Uhr morgens per Sichtflug von Nürnberg nach Lissabon, von dort aus ging es per Linienflug weiter nach New York, dem vorläufigen Drehkreuz für Stammzellspenden nach Nord- und Südamerika. Weil es in den wenigen Linienmaschinen mit Starterlaubnis nur ein beschränktes Platzkontingent gab, mussten Kuriere teilweise mehrere Stammzellkoffer befördern, wurden mitunter mit Rettungswagen zum Abflugort geshuttlet. In der Regel ist ein Kurier für eine Transportbox, dem „Koffer voll Leben“, zuständig. Die Kuriere bewachen und begleiten den ordnungsgemäßen Transport von der Entnahme der Stammzellen bis zur Übergabe in der Transplantationsklinik. Auch am Mittwoch startete wieder ein Flugzeug mit Stammzellpräparaten von DKMS-Spendern von Lissabon aus direkt in die USA. Dort nahmen Mitarbeiter von DKMS Americas Transplantate in Empfang und sorgten gemeinsam mit Kurieren für den Weitertransport in die Transplantationszentren.

Auch die Anreise zu den Spendetermine der DKMS-Spender in eines der 15 deutschlandweiten Entnahmezentren (darunter Dresden, Frankfurt am Main, Hameln, Köln) musste komplett umorganisiert werden. Doch die Spender zogen alle mit an einem Strang, nahmen bereitwillig große Umwege in Kauf, reisten mit dem eigenen Pkw oder per Bus und Bahn an. Es kam zu keiner Verzögerung. „Unsere Spender sind eben einfach großartig. Ihnen gilt ein herzliches Danke-schön dafür, dass bisher dennoch alles funktioniert hat“, so Dietmar Pawlik.

Die letzte Krisensituation dieses Ausmaßes gab es nach den Terroranschlägen am 11. September 2001.

Die DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei ist mit über 2,1 Millionen registrierten Spendern die weltweit größte Stammzellspenderdatei. Über 20 000 Spender haben bisher bereits einem Leukämiepatienten eine neue Chance auf Leben gegeben.