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Flickwerk schadet der Prävention

Pressemitteilung

Berlin – Zu den Ankündigungen von Gesundheitsminister Daniel Bahr, die Vorsorgeuntersuchungen in Schulen auszubauen und Screening-Programme für Krebs einzuführen erklärt Maria Klein-Schmeink, Sprecherin für Prävention und Patientenrechte:

Das Gesundheitsministerium handelt nach dem immer gleichen Schema: Ohne Abstimmung mit den wesentlichen Akteuren und ohne öffentliche Debatte wird über Nacht ein Vorschlag präsentiert, der einseitig auf medizinische Aspekte ausgerichtet und noch nicht einmal wirklich ausgearbeitet ist. Vollkommen vernachlässigt bleiben die sozialen Ursachen von gesundheitlichen Risikofaktoren und dazu passende Präventionsstrategien. Nachdem die Bundesregierung drei Jahre nichts zur bereits im Koalitionsvertrag angekündigten Präventionsstrategie vorgelegt hat, hat Minister Bahr zu Beginn der Sommerpause Referentenentwürfe für zusätzliche Krebs-Screening-Programme für den Sommer angekündigt. In einem Arbeitspapier sollen auch Bonuszahlungen an Versicherte für die Teilnahme an Früherkennungsuntersuchung genannt sein. Damit bestätigt sich die Vermutung, dass sich die Präventionsstrategie des Minister Bahr auf den Ausbau der medizinischen Vorsorge und Anreize für die individuelle Eigenverantwortung konzentrieren wird. Profitieren werden sicherlich die niedergelassenen Ärzte, aber sozial Benachteiligte bleiben bei so einer Strategie wieder mal auf der Strecke.Gesundheitsförderung und Prävention sind zu wichtig, um immer wieder nur einzelne Bausteine zum Ausbau der Früherkennung in einer Hauruck-Aktion einzuführen. Was wir brauchen, ist eine gut durchdachte nationale Gesamtstrategie, in der Gesundheitsförderung, Prävention und Früherkennung ineinander greifen. Mit einem Gesetz für Gesundheitsförderung und Prävention müsste dazu eine verlässliche Grundlage geschaffen werden.

Die Fraktionspressestelle auf Twitter: @GruenSprecher