Berlin – Die Entwicklung lukrativer Biotech-Medikamente bedarf keiner Subventionierung. Diese Präparate haben den deutschen Pharmafirmen im Jahre 2006 einen Umsatz von 3,1 Milliarden Euro und damit 12 Prozent ihres Gesamtumsatzes beschert. Hier ist Deutschland bereits Weltspitze und muss keine Steuergelder verschenken, so Petra Sitten anlässlich der Bekanntmachung der Gewinner des Wettbewerbs “Biopharma durch Forschungsministerin Annette Schavan (CDU), die damit den unternehmerisch geführten Forschungskonsortien eine fette und unnötige Finanzspritze in Höhe von 100 Millionen Euro für die Medikamentenentwicklung verpasst. Die forschungs- und technologiepolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE weiter:
Eingebettet in die 800 Millionen schwere Pharma-Initiative für Deutschland, erhalten bei Biopharma nur Forschungsverbünde mit großen Pharma-Unternehmen wie Bayer Schering den Zuschlag. Mit Biopharma in Heidelberg und der Kinaxo GmbH werden, wie bei fast allen Programmen der High-Tech-Strategie der Bundesregierung, die ohnehin forschungsstarken Regionen im Süden der Republik noch einmal belohnt.
DIE LINKE will demgegenüber eine andere politische Schwerpunktsetzung in der Gesundheitspolitik, die auf die Präventions- und die Versorgungsforschung, insbesondere in Bezug auf die Volkskrankheiten setzt. Weiterhin werden Gelder benötigt, um die Gesundheitswissenschaften (Public Health) und die nichtkommerzielle klinische Forschung zu stärken.
So wendet die Bundesregierung für nichtkommerzielle klinische Studien nur 20 Millionen auf. Das Missverhältnis zu den 100 Millionen der Pharmainitiative ist unübersehbar. Eine industrieunabhängige Expertise ist aber für die Entwicklung eines guten Gesundheitssystems und im Interesse der Gesundheit Aller unabdingbar.
Deshalb fordert DIE LINKE, dass in den kommenden Bundeshaushalten die nichtkommerzielle klinische Forschung an den Universitätsklinika schrittweise mit 500 Millionen gestärkt wird.