Berlin – 13. Februar 2014
12.45 – 17.00 Uhr
Veranstaltungsort: Landesvertretung Schleswig-Holstein, Berlin
Der Fachverband Sucht e.V. und der Verband Deutscher Betriebs- und Werksärzte e.V. weisen im Rahmen dieser vom Bundesministerium für Gesundheit geförderten Fachtagung darauf hin, dass es in Deutschland eine Vielzahl von Klein- und Kleinstbetrieben gibt, in denen ca. 8,7 Mio. Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind. Während es für größere Betriebe eine Vielzahl von Materialien, Projekten und Handlungsanleitungen zum Umgang mit substanzbezogenen Störungen gibt und sich auch entsprechende betriebliche Strukturen im Bereich Gesundheitsförderung und Suchtprävention entwickelt haben, fehlen entsprechende Ansätze im Bereich der Klein- und Kleinstbetriebe weitgehend. Eine Studie des RKW im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit ergab, dass ca. 20 % der Arbeitgeber und ca. 32 % der Mitarbeiter/innen über Auffälligkeiten bzgl. Suchtmittel in der Belegschaft berichteten. Auch vor dem Hintergrund einer wachsenden psychomentalen Beanspruchung, einer längeren Lebensarbeitszeit und eines zunehmenden Fachkräftemangels spielen die Erhaltung der Gesundheit und damit auch der Umgang mit substanzbezogenen Störungen eine wichtige Rolle. Suchtprobleme verursachen immense volks- und betriebswirtschaftliche Kosten. Von daher stellt sich die Frage, wie die Suchtprävention in Klein- und Kleinstbetrieben gefördert und ein entsprechendes Fallmanagement realisiert werden kann. Diese Frage wird im Rahmen einer Tagung diskutiert. Ziel der Veranstaltung ist es, Wege zu einer verbesserten Kooperation zwischen Klein- und Kleinstbetrieben, Einrichtungen der Suchtberatung und -behandlung, der Selbsthilfe, Betriebs- und Werksärzten, Leistungsträgern sowie weiteren beteiligten Organisationen aufzuzeigen und deren Umsetzbarkeit zu diskutieren. In diesem Zusammenhang wurde auch die Broschüre „Suchtprobleme in Klein- und Kleinstbetrieben – Ein praxisorientierter Leitfaden für Führungskräfte“ publiziert, die auf verschiedenen Homepages als Download zur Verfügung steht (z.B. www.sucht.de/broschuere-suchtprobleme-in-klein-und-kleinstbetrieben.html).