Frankfurt am Main – Zahlreiche Gäste aus politischen und medizinischen Institutionen sowie Expertinnen und Experten der Sprach- und Testwissenschaft kamen zur Fachtagung der gemeinnützigen telc GmbH „Sicher und kompetent im Klinikalltag – Deutsch für ausländische Ärztinnen und Ärzte“ nach Frankfurt. Mit diesem Thema greift das international tätige Sprachtestunternehmen das vielfach in den Medien diskutierte Problem des Fachkräftemangels in Deutschland auf. Durch die Entwicklung der neuen Sprachprüfung telc Deutsch B2-C1 Medizin wirkt die telc GmbH dem Medizinermangel entgegen und stellt sicher, dass zugewanderte Ärztinnen und Ärzte sicher im Klinikalltag kommunizieren können.
Der Fachkräftemangel in Deutschland trifft vor allem das Gesundheitswesen: Bis zu 33.000 unbesetzte Arzt-Vollzeitstellen werden für das Jahr 2020 prognostiziert. Die Zuwanderung von qualifiziertem Fachpersonal aus dem Ausland ist damit für das deutsche Gesundheitssystem essentiell. Gleichzeitig kommen bedingt durch die Wirtschaft- und Arbeitsmarktkrise in Südeuropa viele Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegekräfte aus den betroffenen Ländern nach Deutschland, um ihre im Heimatland erworbene Berufstätigkeit auszuüben.
Damit Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegepersonal die Berufsanerkennung in Deutschland erhalten, müssen sie ausreichende Deutschkenntnisse nachweisen. Derzeit gibt es noch keine einheitliche Regelung, die das geforderte Sprachniveau festlegt. Es steht aber fest, dass Ärztinnen und Ärzte mindestens die Kompetenzstufe B2 nachweisen müssen. Die unterschiedlichen Regelungen in den Bundesländern führen dazu, dass Mediziner aus dem Ausland vorrangig in den Regionen tätig werden, in denen niedrigere Anforderungen an die Sprachkompetenz gestellt werden. Um diesem regelrechten Prüfungstourismus entgegenzuwirken hat telc – language tests als erster Testanbieter eine standardisierte Fachsprachenprüfung für Medizin entwickelt, die im Mittelpunkt der Tagung stand: telc Deutsch B2-C1 Medizin wurde von der Leiterin der telc Testentwicklung, Frau Dr. Sibylle Plassmann, sowie dem Arzt und Co-Autor der Prüfung, Dr. Alfred Schmidt, exklusiv vorgestellt.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer – namhafte Vertreter aus Politik, Medizin und Wissenschaft – kamen aus ganz Deutschland nach Frankfurt, um bei der exklusiven Tagung mitzudiskutieren. Verantwortliche der Charité, des Marburger Bunds, des Gesundheitsministeriums Nordrhein-Westfalen und weitere Experten wurden von dem bekannten Moderator des Hessischen Rundfunks Holger Weinert durch das Tagungsprogramm geführt.
Die Vorträge, die rund um das Thema der Förderung und Standardisierung fachsprachlicher Deutschkenntnisse ausländischer Mediziner aufgebaut waren, wurden von Referentinnen und Referenten von Ärztekammern, dem Bildungszentrum des Handels sowie dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge gehalten und regten zu einem intensiven fachlichen Austausch an.
In der Diskussion stellte sich klar heraus, dass es eine einheitliche, deutschlandweite Sprachregelung geben muss, die das erforderliche Sprachniveau von in Deutschland tätigen Medizinern festlegt. Die gemeinnützige telc GmbH hat mit der Entwicklung ihrer Prüfung telc Deutsch B2-C1 Medizin eine gute Grundlage zur Lösung dieser Problematik geschaffen, die auch die Gesundheitsministerkonferenz am 26. und 27. Juni 2013 in Potsdam auf ihrer Tagesordnung aufgriff.
Auf dem Bild von links nach rechts: Gabriele Fassbach (Bildungszentrum des Handels), Jürgen Herdt (Ärztekammer Westfalen-Lippe), Gerdemie Freches (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge), Dr. Sibylle Plassmann (telc GmbH), Holger Weinert (HR-Moderator), Dr. Patrick Boldt (Ärztekammer Nordrhein), Jürgen Keicher (Geschäftsführer telc GmbH), Dr. Alfred Schmidt (Arzt und Co-Autor der Prüfung telc Deutsch B2-C1 Medizin).
Die gemeinnützige telc GmbH ist ein Tochterunternehmen des Deutschen Volkshochschul-Verbands e.V. und entwickelt unter dem Label „The European Language Certificates“ seit mehr als 40 Jahren wissenschaftlich fundierte Sprachprüfungen in derzeit zehn Sprachen. In Deutschland ist die telc GmbH Partnerin der Bundesregierung für die Sprachprüfung, mit der Integrationskurse abschließen.