Berlin – Experten diskutieren über die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege auf der Berliner Pflegekonferenz am 12. November 2014
Die Kinderbetreuung hat in den vergangenen Jahren oft im Mittelpunkt gestanden, wohingegen die Pflege vielfach noch als Tabuthema gilt. Dabei wächst die Zahl der Pflegebedürftigen in Deutschland dramatisch. Dadurch rücken auch Erwerbstätige, die gleichzeitig Familienangehörige pflegen müssen, zunehmend in den Fokus der Arbeitgeber.
Einer aktuellen Studie der berufundfamilie gGmbH zufolge ist bereits heute die Zahl der Pflegebedürftigen höher als die der Kinder unter 3 Jahren. Demnach gibt es in Deutschland derzeit 2,5 Millionen Pflegebedürftige, wohingegen es nur 2 Millionen Kinder unter drei Jahren gibt. Im Jahr 2020 wird die Zahl der Pflegebedürftigen auf rund 2,9 Millionen ansteigen, die Zahl der Kinder unter drei Jahren jedoch weiterhin bei 2 Million liegen.
Vor dem Hintergrund dieser wachsenden gesellschaftlichen Herausforderungen werden auf der Berliner Pflegekonferenz neben Cornelia Prüfer-Storcks, Senatorin für Gesundheit und Verbraucherschutz in Hamburg und zugleich Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, auch weitere namhafte Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesundheit mit Vorträgen zum Thema Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf erwartet. Experten und Betroffene diskutieren dabei im weiteren Verlauf insbesondere verschiedene betriebliche Ansätze, die auf eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Pflege abzielen. Dazu zählen beispielsweise flexible Arbeitszeiten oder Teilzeit, kurzfristig gewährte Freistellungen oder Sonderurlaub bei akuten Pflegefällen, betriebliche Beratungen sowie eine Sensibilisierung der Belegschaft.
Einige Betriebe und Unternehmen haben inzwischen erkannt, dass das Thema Familienfreundlichkeit wichtig ist, nicht nur für den einzelnen Mitarbeiter, sondern insgesamt für das Unternehmen und auch für die Gesellschaft. Die klassische Trennung von Arbeit und Familie, die in Deutschland lange geherrscht hat, bricht damit langsam auf, auch wenn es noch einige Zeit benötigen wird, bis das Thema bei allen angekommen ist. (Weitere Informationen unter www.berliner-pflegekonferenz.de )
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