Berlin – Der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller, der mitgliederstärkste Pharmaverband Deutschlands, appelliert an die zukünftigen Mitglieder des Europäischen Parlaments, sich für eine starke, gerechte und wettbewerbsfähige europäische Pharmaindustrie einzusetzen. Hauptgeschäftsführerin Dorothee Brakmann betont die zentrale Rolle der EU in der Arzneimittelversorgung und fordert eine Stärkung des Pharmastandorts Europa: „Die Zukunft der europäischen Pharmaindustrie steht auf dem Spiel. Wir brauchen politische Maßnahmen, um eine sichere Gesundheitsversorgung zu gewährleisten und gleichzeitig Innovationen voranzutreiben.“
Der BAH hat ein Positionspapier zur EU-Wahl erarbeitet und darin zehn zentrale Forderungen umfasst:
- Verteidigung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit für ein starkes und geeintes Europa.
- Optimierung des EU-Rechtsrahmens für Arzneimittel zur Stärkung der Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit.
- Bekämpfung von Arzneimittelengpässen und Stärkung der Lieferketten.
- Förderung digitaler Innovationen im Gesundheitswesen durch Umsetzung des Europäischen Gesundheitsdatenraums (EHDS).
- Anpassung bestehender EU-Gesetze zur Sicherung der Arzneimittelversorgung.
- Bürokratieabbau und Anpassung der EU-Industriepolitik zur Förderung von Innovationen.
- Förderung von Gesundheitskompetenz und Vorsorge.
- Nachhaltigkeit und Umweltschutz durch Dialog mit dem Pharmasektor.
- Verbesserung der EU-Medizinprodukteverordnung.
- Effiziente EU-HTA-Prozesse zur Harmonisierung klinischer Bewertungsprozesse.
Vom 6. bis 9. Juni wählen Bürgerinnen und Bürger der 27 EU-Mitgliedstaaten ein neues Europäisches Parlament. Diese Wahl ist richtungsweisend für die Zukunft Europas und die pharmazeutische Industrie. Der BAH ruft daher alle dazu auf, bei den Europawahlen ihre Stimme abzugeben und aktiv an der Gestaltung der Zukunft Europas mitzuwirken. Brakmann erklärt: „Eine starke europäische Pharmaindustrie ist entscheidend für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Bürgerinnen und Bürger Europas sowie für die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit der EU.“
Das ausführliche 10-Punkte-Papier zur Verbandsposition ist auf unserer Webseite verfügbar.
Der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller e.V. (BAH) ist der mitgliederstärkste Branchenverband der Arzneimittelindustrie in Deutschland. Er vertritt die Interessen von rund 400 Mitgliedsunternehmen, die in Deutschland ca. 80.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen. Die im BAH organisierten Unternehmen tragen maßgeblich dazu bei, die Arzneimittelversorgung in Deutschland zu sichern. So stellen sie fast 80 Prozent der in Apotheken verkauften rezeptfreien und fast zwei Drittel der rezeptpflichtigen Arzneimittel sowie einen Großteil der stofflichen Medizinprodukte für die Patientinnen und Patienten bereit. Unter www.pharmadeutschland.de gibt es mehr Informationen zum BAH.
Am 14. März 2024 stimmten die Mitgliedsunternehmen des BAH mit 97 Prozent für eine neue Satzung und eine Umbenennung des Verbandes in Pharma Deutschland. Unter dem neuen Namen wird die politische Interessenvertretung ausgebaut, eine Landesverbandsstruktur eingeführt und ein eigenes Büro in Brüssel eröffnet, um die deutsche Pharmabranche auch auf europäischer Ebene besser zu vertreten.