Eschborn – Pharmacy, Officine, Farmacia, Apteka, Gyógyszertár, Lékárna, Apotheke – wenn sich vom 21. bis 24. September Pharmazeuten aus ganz Europa auf den Weg zur EXPOPHARM 2006 nach München machen, steht ein wichtiges Thema im Mittelpunkt des gemeinsamen Interesses: die Zukunft der öffentlichen Apotheke.
Das Gesicht der Apotheken in ganz Europa verändert sich. Gesundheitsreformen, Spargesetze, aber auch Entscheidungen aus Brüssel bestimmen zunehmend den Wandel in der Arzneimittelversorgung. Der Anteil verschreibungspflichtiger Produkte, die zu Lasten der gesetzlichen oder privaten Krankenversicherungen abgegeben werden, nimmt infolge des Sparkurses der Gesundheitspolitik seit Jahren ab. Gleichzeitig spielt die Selbstmedikation für die Patienten und damit auch für die Apotheken eine zunehmend bedeutendere Rolle. Neue Anbieter drängen in den Wachstumsmarkt, und so mancher Entscheidungsträger glaubt den Heilsversprechen der selbsterklärten Robin Hoods und großen Konzerne.
Doch es gibt auch ganz andere Entwicklungen. Nicht überall werden Apotheken als reine Kostenstellen gesehen. In Großbritannien und Israel haben Gesundheitspolitiker das Potenzial der Arzneimittelexperten erkannt und sich für eine stärkere Einbindung der Heilberufler in die Betreuung der Patienten entschieden: Apotheker mit entsprechender Weiterbildung dürfen in beiden Ländern in Eigenregie Rezepte ausstellen und beliefern. Dadurch sollen Ärzte und Ambulanzen entlastet und Patienten besser und umfassender betreut werden. Die britischen und israelischen Pharmazeuten nehmen die Herausforderung an und setzten somit der Kommerzialisierung ihres Berufsbildes Qualität entgegen.
Vom 21. bis zum 24. September wird es in der Neuen Messe München an den Ständen und in den Gängen der EXPOPHARM eine Menge zu diskutieren geben – über Arzneimittel, Dienstleistungen und über die Zukunft der Branche. Knapp 500 Unternehmen aus 16 Nationen haben sich auf den Ansturm der mehr als 20 000 erwarteten Besucher eingestellt.