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EUROFORUM-Konferenz „Rabattverträge 2009“ am 2. und 3. Dezember in Köln

Rabattverträge: Neue Vertragsformen kommen

Frankfurt/Köln, 25. September 2008 – Knapp 98 Prozent aller geschlossenen Rabattverträge betreffen Generika. Das könnte sich bald ändern: Nachdem die Krankenkassen ihre Rabattverhandlungen bislang auf Wirkstoffe konzentrierten und damit im laufenden Jahr voraussichtlich rund 310 Millionen Euro einsparen, nehmen sie nun vermehrt patentgeschützte Arzneimittel ins Visier. Risk-Share-, Cost-Share- und Mehrwertverträge heißen die Modelle, in denen die Bedingungen für den Einsatz der Originalpräparate ausgehandelt werden. Auf der EUROFORUM-Konferenz „Rabattverträge 2009“ am 2. und 3. Dezember 2008 in Köln diskutieren Vertreter von Kassen und Pharmaunternehmen sowie Juristen die Auswirkungen der unterschiedlichen Vertragsoptionen. Den Vorsitz hat Prof. Dr. Günter Neubauer, Direktor des Instituts für Gesundheitsökonomik, inne. Das Programm ist abrufbar unter: http://www.euroforum.de

Vertragsmodelle abseits der Rabattvereinbarungen

Als nach eigenen Angaben erste Krankenkasse schloss die DAK im Oktober 2007 zwei Risk-Share-Verträge mit dem Pharmahersteller Novartis ab. Für die Wirksamkeit der Arzneimittel – Produkte zur Behandlung von Osteoporose und zur Begleitung einer Nierentransplantation – übernimmt Novartis eine Qualitätsgarantie und erstattet im Schadensfall die Arzneimittelkosten in voller Höhe zurück. „Damit sichern wir gemeinsam die Qualität der Behandlung, und unsere Kunden erhalten Zugang zu besonders wirksamen und hochinnovativen Originalpräparaten“, kommentierte DAK-Vorstandschef Prof. Dr. Herbert Rebscher den Vertragsabschluss. Auf der EUROFORUM-Konferenz erläutert Rebscher mögliche Preisvereinbarungen abseits klassischer Rabattverträge und zeigt Spielräume in der Vertragsgestaltung. Ihre Einschätzung zu Risk-Share-Modellen geben Vertreter von Wyeth Pharma, der Kaufmännischen Krankenkasse und Johnson & Johnson Medical ab.

AOK – Ausschreibungsfrist verlängert

Dr. Christopher Hermann, Vorstandsvize der AOK Baden-Württemberg, und Wilfried Jacobs, Vorstandsvorsitzender der AOK Rheinland/Hamburg, sprechen über ihre Erfahrungen mit Rabattverträgen, die Chancen und Risiken neuer Vertragsformen und die Umsetzung von Rabattverträgen über Hausärzte. Die Angebotsfrist der neuen Ausschreibung patentfreier Arzneimittel hat AOK-Verhandlungsführer Hermann bis zum 3. November verlängert. Der Start der Rabattverträge verschiebt sich damit voraussichtlich auf den 1. März. Mit der Ausschreibung von 64 Wirkstoffen erhofft sich die AOK nach eigenen Angaben jährliche Einsparungen im dreistelligen Millionenbereich. (www.aok.de, 10.09.2008 und 10.08.2008) Welche strategischen Überlegungen Pharmaunternehmen anstrengen, bevor sie sich zur Teilnahme an einer Ausschreibung entscheiden, erläutert außerdem Susanne Eble, Leiterin Gesundheitsmanagement bei Berlin Chemie.

Kritik an Ausschreibungen

Dr. Jan Byok, Rechtsanwalt und Kenner des Gesundheitswesens, beobachtet die aktuelle Entwicklung mit Sorge: „Es ist unverantwortlich, wenn der Marktführer AOK seine Nachfragemacht bündelt und darauf abzielt, die Hersteller von Generika in die Knie zu zwingen“, so der Jurist. Weltweit lauerten finanzstarke Großkonzerne bereits auf den Markteintritt in Deutschland – eine Gefahr für kleine und mittelständische Pharmaunternehmen. Wenn Kassen nun auch ihre Nachfrage nach patentgeschützten Originalpräparaten über Ausschreibungen deckten, „widerspricht das dem Exklusivrecht des Herstellers als Lohn für seinen Entwicklungseinsatz.“ (www.ftd.de, 23.08.2008) Die möglichen Folgen des Ausschreibungsdrucks für den Pharma- und Gesundheitsmarkt beschreibt Byok in seinem Vortrag. Außerdem gibt er einen Ausblick auf die aktuellen Vorhaben des Gesetzgebers. Auch Dr. Alexander Natz vom Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e. V. (BPI) beurteilt auf der Konferenz den Stellenwert von Rabattverträgen bei patentgeschützten Arzneimitteln.