Abu Dhabi – Anlässlich des Weltkongresses der internationalen Diabetes Föderation vom 3. bis 5. Oktober 2013 in Abu Dhabi vereinbarten Klaus Aulenbacher vom Europäischen Branchenkompetenzzentrum für die Gesundheitswirtschaft (EUBKZGW) und Dr. Wiam Hussein vom Gulf Diabetes Center Bahrain eine 5-jährige Zusammenarbeit in einem gemeinsamen Diabetes-Projekt.
Ziel des unterzeichneten Rahmenvertrages sind die Verbesserung der Lebensqualität von Diabetes-Patienten und eine signifikante Verringerung von Diabetes-Folgeerkrankungen und Behandlungskosten. Dies soll durch frühzeitige, interaktive Schulung von Diabetes-Patienten mit dem vom EUBKZGW entwickelten Patient-Info-Net erreicht werden. Den Patienten werden dabei innerhalb der ersten drei Tage nach der Diagnosestellung Informationsvideos über den Umgang mit der Krankheit auf Tablet-PCs gezeigt. Anschließend wird die Rezeption der Informationen durch den Patienten anhand eines elektronischen Fragenkatalogs kontrolliert. Die Antworten der Patienten werden in einem Hochsicherheits-Rechenzentrum analysiert und die Ergebnisse an den behandelnden Arzt zurückgesandt. Dieser kann bestehende Wissenslücken beim Patienten gezielt ansprechen und auch das Therapiekonzept individuell an den Kenntnisstand des Patienten anpassen. Dieses innovative Konzept überzeugte den Diabetes-Spezialisten, Dr. Wiam Hussein nicht zuletzt, weil es auf Untersuchungen in Deutschland beruht, bei denen mit Schulungen dieser Art nachweislich bis zu 40% Behandlungskosten eingespart werden konnten.
Die Zusammenarbeit zwischen dem Gulf Diabetes Center und dem EUBKZGW wird noch in diesem Jahr starten, denn es besteht dringender Handlungsbedarf. Die Erkrankungsrate für Diabetes in den Arabischen Emiraten zählt zu den höchsten der Welt und liegt nach Aussagen der International Diabetes Federation IDF bereits bei über 20%. Aktuelle Erhebungen deuten zudem darauf hin, dass die Diabetikerquote im arabischen Raum in den nächsten Jahren sprunghaft ansteigen wird. Bereits im Jahre 2012 wurden in den Vereinigten Arabischen Emiraten 1.775 USD für jeden Erkrankten ausgegeben. Bei vom IDF geschätzten 6,2 Millionen Diabetikern entstanden somit Ausgaben in zweistelliger Milliardenhöhe, die selbst für ein finanziell starkes Gesundheitssystem eine Herausforderung darstellen.