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EU vergibt AIDS-Präventionsprojekt für Migrantinnen und Migranten nach Niedersachsen

Sozialministerin Ross-Luttmann: „Internationaler Erfolg für Niedersachsen“

Hannover – Das in Hannover beheimatete Migranten-AIDS-Projekt (MAP) wird in den kommenden drei Jahren europaweit bis zu 100.000 Menschen mit Migrationshintergrund über AIDS aufklären. In Gegenwart von Niedersachsens Sozialministerin Mechthild Ross-Luttmann unterzeichnete heute der Geschäftsführer des Ethno-Medizinischen Zentrums (EMZ) Ramazan Salman den Fördervertrag. Damit startet das Projekt in 16 Ländern der Europäischen Union offiziell. Zugesichert sind hierfür 838.000 Euro, von denen 500.000 Euro als Zuschuss von der Europäischen Kommission fließen sollen. Sechs Partner (in Brüssel, Istanbul, Kopenhagen, London, Rom und Tallin) werden unter der Leitung des Ethno-Medizinischen Zentrums eigene Mittel einbringen. Weitere zehn Länder sind indirekt beteiligt.

Sozialministerin Mechthild Ross-Luttmann: „Das ist ein großartiger Erfolg für Niedersachsen. Wir haben hierfür gerne die Grundlage gelegt. Jetzt wird die Arbeit zum Leitmodell in Europa.“ Das Migranten-AIDS-Projekt wird vom Sozialministerium seit 1992 gefördert.

Ramazan Salman, Geschäftsführer des Ethno-Medizinischen Zentrums bedankte sich bei Ministerin Ross-Luttmann für die große Unterstützung: „Wir sind besonders stolz darauf, dass ein niedersächsisches Präventionsmodell nun internationale Verbreitung finden soll und besondere Würdigung erfährt, denn die Weltgesundheitsgesundheitsorganisation hat beschlossen die Begleitforschung für das Projekt zu übernehmen.“

Dr. Matthias Wienold, Wissenschaftler am EMZ und Projektleiter sagte: „Zunehmende Mobilität kennzeichnet das Leben der Menschen in Europa. Auch Migranten sind von AIDS/HIV betroffen. Sie brauchen eine verbesserte Chance zur Aufklärung. AIDS ist immer noch Tabu unter Migranten – Testung und Therapie werden zu selten genutzt.” Das EMZ wurde 1989 als gemeinnütziger Verein gegründet. Seit 2001 wird es durch das Niedersächsische Sozialministerium institutionell gefördert. Neue Aufgaben der Integration haben das Zentrum in den vergangenen Jahren wachsen lassen.

AIDS & Mobility Europe wird sich in den kommenden Jahren auf die Zusammenarbeit mit sehr erfahrenen und anerkannten Partnern stützen. Der Terrence Higgins Trust, die national führende Organisation in Großbritannien, wird die Politikentwicklung und Veröffentlichungen des Projektes leiten. Höhepunkt ist eine internationale Konferenz in 2010. Die European AIDS Treatment Group wird von Brüssel aus weitere europäische Partner in die Entwicklung des Musteransatzes einbinden. Das Nationale Institut für Migration, Gesundheit und Armut in Rom wird gemeinsam mit der Internationalen Organisation für Migration und Gesundheit (Genf) die in Hannover entwickelten Auswertungsmethoden verfeinern und das Projekt auswerten. Die Stiftung AIDS-Fondet in Kopenhagen wird das Projekt nutzen, mehr Menschen mit Migrationshintergrund für die AIDS-Aufklärung zu gewinnen. In Tallin will AIDSi-Tukkikeskus mit dem Projekt neben den estnischsprachigen auch die Russisch sprechenden Menschen erreichen. In Istanbul wird Yeniden mit diesem Projekt erstmalig mehrsprachig arbeiten können.

Mehr Information zum Projekt und Kontaktdaten bietet die Homepage des MAP-Projekts http://www.AIDS-MIGRATION.de