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Erstmals diagnostische Marker für Prädiabetes gefunden

Pressemitteilung

Neuherberg – Typ-2-Diabetes schon vor seinem Ausbruch festzustellen und zu verhindern, könnte ein konkreter Nutzen einer aktuellen Studie von Wissenschaftlern des Helmholtz Zentrums München sein: Sie beschreiben in der aktuellen Ausgabe von “Molecular Systems Biology” erstmalig drei Biomarker, die Prädiabetes anzeigen können.

Die aktuelle Studie von Wissenschaftlern des Helmholtz Zentrums München und des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung, die in der aktuellen Ausgabe des renommierten Fachjournals Molecular Systems Biology erscheint, berichtet erstmals über neue Biomarker für Prädiabetes. Für die Frühform der Zuckerkrankheit – einer der wichtigsten Volkskrankheiten – standen bisher keine diagnostisch einsetzbaren Marker zur Verfügung. Das interdisziplinäre Team aus Epidemiologen, Genetikern und Metabolomics-Experten um Dr. Rui Wang-Sattler, Arbeitsgruppenleiterin in der Abteilung Molekulare Epidemiologie, identifizierte drei neue Biomarker für die Entwicklung des Prädiabetes, von denen zwei es zudem ermöglichen, den individuellen weiteren Verlauf der Erkrankung vorherzusagen.

“Die Konzentration, in der die Marker im Blut vorliegen, zeigt Prädiabetes auch in frühen Stadien an – Präventiv-Maßnahmen können daher sofort eingeleitet werden”, erklärt die Korrespondenzautorin Wang-Sattler den Vorteil der neuen Marker. Wird Typ-2-Diabetes bereits als Prädiabetes diagnostiziert, kann seine Entwicklung aufgehalten oder sogar verhindert werden. An Typ-2-Diabetes mellitus, einer Störung des Glucose-Stoffwechsels, leiden etwa acht bis zehn Prozent der deutschen Bevölkerung. Neue Ansätze für Diagnose, Therapie und Prävention der Volkskrankheit sind wissenschaftliche Ziele des Helmholtz Zentrums München. Für die Studie arbeitete Wang-Sattler mit mehreren Instituten des Helmholtz Zentrums München und zwei Partnern im Deutschen Zentrum für Diabetesforschung zusammen, dem Deutschen Diabetes-Zentrum Düsseldorf und dem Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke.

Weitere Informationen

Datengrundlage und Wissenschaftlerteam
Die Biomarker wurden mit metabolomischer Analyse aus der Kohorte der KORA-Studie (Kooperative Gesundheitsforschung in der Region Augsburg) identifiziert und mit Daten der EPIC-Studie (European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition) verifiziert.

Dabei kooperierte die Abteilung für Molekulare Epidemiologie (Dr. Rui Wang-Sattler; Zhonghao Yu, komm. Leitung: Prof. Annette Peters) mit Dr. Ana Messias (Institut für Strukturbiologie), Prof. Thomas Meitinger (Direktor, Institut für Humangenetik), Prof. Martin Hrabe de Angelis (Direktor, Institut für Experimentelle Genetik), Prof. Jerzy Adamski (Leiter, Genomanalysezentrum) und Prof. Annette Peters (Direktorin, Institut für Epidemiologie II). Am Deutschen Diabetes-Zentrum Düsseldorf leiteten Dr. Christian Herder und Prof. Dr. Michael Roden die Studie.

Original-Publikation:
Wang-Sattler, R et al.(2012) Novel biomarkers for pre-diabetes identified by metabolomics, Molecular Systems Biology (8): doi:10.1038/msb.2012.43

Link zur Fachpublikation: http://www.nature.com/msb/index.html

Das Helmholtz Zentrum München verfolgt als deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt das Ziel, personalisierte Medizin für die Diagnose, Therapie und Prävention weit verbreiteter Volkskrankheiten wie Diabetes mellitus und Lungenerkrankungen zu entwickeln. Dafür untersucht es das Zusammenwirken von Genetik, Umweltfaktoren und Lebensstil. Der Hauptsitz des Zentrums liegt in Neuherberg im Norden Münchens. Das Helmholtz Zentrum München beschäftigt rund 2.000 Mitarbeiter und ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, der 18 naturwissenschaftlich-technische und medizinisch-biologische Forschungszentren mit rund 34.000 Beschäftigten angehören. Das Helmholtz Zentrum München ist Partner im Deutschen Zentrum für Diabetesforschung e.V. www.helmholtz-muenchen.de

Das Deutsche Zentrum für Diabetesforschung (DZD) ist ein nationaler Verbund, der Experten auf dem Gebiet der Diabetesforschung bündelt und Grundlagenforschung, Epidemiologie und klinische Anwendung im Sinne der translationalen Forschung verzahnt. Mitglieder sind das Helmholtz Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt, das Deutsche Diabetes-Zentrum in Düsseldorf, das Deutsche Institut für Ernährungsforschung in Potsdam-Rehbrücke das Paul Langerhans Institut des Carl Gustav Carus Universitätsklinikums Dresden und das Institut für Diabetesforschung und metabolische Erkrankungen des Helmholtz Zentrums Münchens an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Ziel des DZD ist es, über einen neuartigen, integrativen Forschungsansatz Antworten auf offene Fragen in der Diabetesforschung zu finden und einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung von Prävention, Diagnose und Therapie des Diabetes mellitus zu leisten. www.dzd-ev.de