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Erstmals bestätigt: Gesundheitsgefahren und Folgekosten bei Rabattverträgen wegen mangelnder Compliance / BAH unterstützt deshalb die Forderung der CDU/CSU-Arbeitsgruppe Gesundheit, Rabattverträge abzuschaffen

Pressemitteilung

Bonn – Der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller (BAH) lehnt Rabattverträge für Arzneimittel auf Grund des fortschreitenden ruinösen Verdrängungswettbewerbs und einer Verschlechterung der Patienten-Compliance nach einem rabattvertragsbedingten Arzneimittelwechsel ab. Die bisherigen Ergebnisse einer vom BAH in Auftrag gegebenen Studie zum Einfluss der Rabattverträge auf die Therapiequalität und den Versorgungsalltag von Patienten zeigen, dass die Umstellung auf ein rabattiertes Präparat in relevantem Umfang negative Auswirkungen auf die Gesundheit der Patienten hat. So weisen Datenerhebungen aus Arztpraxen beispielsweise daraufhin, dass Diabetes-Patienten bei rabattvertragsbedingter Umstellung doppelt so häufig gefährliche Unterzuckerungen (Hypoglykämien) erlitten als nicht umgestellte Patienten.

Der Mediziner und Ökonom Prof. Dr. Dr. Reinhard Rychlik, Ruhr-Universität Bochum, bewertet dies wie folgt: „Hypoglykämien sind nicht einfach irgendeine Nebenwirkung. Sie haben nicht selten kostenintensive stationäre Einweisungen zur Folge. Im Durchschnitt liegen die Kosten einer Hypoglykämie, die u.a. aus Notfalleinsatz, Behandlung und Liegezeiten resultieren, bei 1443,43 Euro pro Ereignis. Im schlimmsten Fall enden Hypoglykämien tödlich. Wenn dies durch Rabattverträge verursacht würde, ist das weder medizinisch noch ökonomisch vertretbar. Die Patienten würden aus wirtschaftlichen Gründen einem Sterberisiko ausgesetzt – und das für ein System, mit dem im Endeffekt möglicherweise nicht einmal Einsparungen erzielt werden.“

Insbesondere vor diesem Hintergrund unterstützt der BAH in der anstehenden grundlegenden Reform der Arzneimittelpreisfindung im Grundsatz die Forderung der CDU/CSU-Arbeitsgruppe Gesundheit, die Rabattverträge für Generika abzuschaffen, statt die Rabattverträge weiter zu entwickeln, wie es Planungen im Bundesgesundheitsministerium vorsehen.

Der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller e.V. (BAH) repräsentiert rund 450 Mitgliedsunternehmen aus den Bereichen Herstellung und Vertrieb von rezeptpflichtigen wie rezeptfreien Arzneimitteln sowie Dienst- und Serviceleister rund um das Arzneimittel. Der BAH ist damit mit Abstand der mitgliederstärkste Verband der Arzneimittelindustrie in der Bundesrepublik Deutschland. Die Mitgliedsunternehmen des BAH beschäftigen in Deutschland über 80.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.